Magdalena Agnes “Agi“ Lamm (Pseudonym: Agi)
Grafikerin und Illustratorin
Geb. 07.06. 1914 in Budapest/Österreich-Ungarn
Gest. 25.08. 1996 in Buenos Aires/ Argentinien
Wenige Wochen nach ihrer Geburt wird am 28. Juni der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo erschossen – kurz darauf versinkt Europa in den Gräueln des Ersten Weltkrieges. Davon spürt die kleine Magdalena, einziges Kind eines ungarischen Gutsbesitzers in der Puszta, nichts. Sie besucht für kurze Zeit in Budapest die Schule und zieht Ende der 1920er Jahre mit der Mutter nach Belgrad, wo sie vom Bildhauer Petar Palavičini unterrichtet wird. 1930 beginnt die damals 16Jährige ihre Ausbildung in der Modeklasse von Eduard Josef Wimmer-Wisgrill an der Kunstgewerbeschule Wien und arbeitet als Bühnenbildnerin in Wiener Kabaretts.
Nach dem ‘Anschluss‘ Österreichs an Hitlerdeutschland im März 1938 emigriert Magdalena Lamm über Frankreich und Bolivien weiter nach Argentinien, wo sie ab den frühen vierziger Jahren, und nun unter dem Pseudonym “Agi“, in Buenos Aires als Grafikerin arbeitet, auch mit Emigrantinnen wie der Pianistin Rita Kurzmann-Leuchter, mit der gemeinsam sie Musikbücher herausgibt, sowie Susi Hochstimm, für die sie im Verlag ‘Abril‘ Kinderbücher illustriert. Daneben beschäftigt sich die mittlerweile auch in Argentinien renommierte Zeichnerin, die 1945 auf dem ‘Festival Nacional Infantil‘ für ihre Illustrationen zur Kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen mit dem Ersten Preis ausgezeichnet wird, auch und vor allem immer wieder mit der künstlerischen und kunsthandwerklichen Umsetzung indigener Volkskunst aus der nordargentinischen Provinz Jujuy, “in deren einfachem Leben sie die eigene friedvolle Kinderwelt wiederzufinden glaubte“ (Hier zitiert aus: http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/department/imb/personen/blaschitz/little_allies_blaschitz.pdf)
Eine Parkinsonerkrankung hindert sie in ihrer letzten Lebensphase an der Fortsetzung ihrer Arbeit. Im Alter von 82 Jahren stirbt die Grafikerin in ihrer Exilheimat am Rio de la Plata. Der Nachlass von “Agi“ Lamm wird von der Österreichischen Exilbibliothek im Literaturhaus Wien verwaltet.
Quellen:
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