Stefan Lorant
Fotograf, Kameramann, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Herausgeber
Geb. 22. 02. 1901 in Budapest/ Österreich-Ungarn
Gest. 14.11. 1997 in Rochester (Minnesota)/ USA)
Als der kaum 20Jährige vor dem judenfeindlichen Horthy-Regime im seit Kriegsende unabhängigen Ungarn aus seiner Geburtsheimat ins benachbarte Österreich flieht, hat sich die Landkarte Europa entscheidend verändert. Grenzen sind neu gezogen worden, die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie gibt es nicht mehr. Die alte Welt wird neu sortiert. Auch politisch. Und Miklós Horthy, der letzte kommandierende Admiral der österreichisch-ungarischen Flotte im Ersten Weltkrieg und späterer Weg-Gefährte Hitlers, beherrscht das Land der Magyaren als König ohne Königreich. Hier haben politisch Unbequeme, Kommunisten und vor allem Juden wie Stefan Lorant keinen Platz mehr
In den 1920er arbeitet Lorant als Kameramann, Drehbuchautor und Regisseur in Wien und Berlin. Er schreibt für das “Ufa-Magazin” sowie den “Bilder-Courier”, wird 1928 Chefredakteur der “Münchner Illustrierten Presse” und übersiedelt schlussendlich in die bayerische Metropole.
Kurz nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wird Lorant am 13. März 1933 festgenommen und bis zum 25. September desselben Jahres im Polizeigefängnis in der Ettstraße in ‘Schutzhaft‘ genommen. Nach vorübergehender Inhaftierung im Gefängnis München-Stadelheim wird er auf Druck liberaler Kreise wieder auf freien Fuß gesetzt. Seine Zeit der Inhaftierung verarbeitet Lorant später in dem 1935 veröffentlichten Tagebuch “I Was Hitler’s Prisoner“ (“Ich war Hitlers Gefangener”), das auch international Aufmerksamkeit erregt.
Nach seiner Freilassung emigriert der Foto-Journalist über Paris nach London. Hier gründet Lorant 1934 die “Weekly Illustrated” und 1937 das Satiremagazin “Liliput”, das, trotz großen Leserzuspruchs, infolge fehlender Anzeigen bald in die Verlustzone gerät und 1938 verkauft werden muss. Der neue Eigentümer stellt jedoch den ehemaligen im eigenen Verlag wieder an, und gemeinsam mit dem britischen Journalisten (und später von Königin Elizabeth II. geadelten) Thomas Hopkinson kreiert Lorant nun mit “Picture Post“ ein neues Journal, das sich sehr bald schon als Kassenschlager erweist.
1940 übersiedelt er in die Vereinigten Staaten, wird 1948 US-amerikanischer Bürger, widmet sich in seiner neuen Heimat auch und vor allem der Dokumentarfotografie und gibt eine Serie von Bildbänden zu historischen Themen heraus. Der “Godfather of Photojournalism“ stirbt im Alter von 96 Jahren.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Lorant
Links (deutsch):
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=11880085X
http://werneburg.nikha.org/?id=1064&sn=1
http://kuenste-im-exil.de/KIE/Content/DE/Themen/Kuenste/fotografie.html?single=1
http://www.christiancargnelli.at/index.php/oral-history-videoprojekt.html
International:
http://www.carnegielibrary.org/locations/oliver/archivalfindingaids/StefanLorantCollection.pdf
http://archives2.getty.edu:8082/xtf/view?docId=ead/920024/920024.xml
http://www.clpgh.org/exhibit/photog12.html
http://www.fulltable.com/VTS/j/juxt/18.jpg
http://www.foto8.com/reviews/V5N1/lorant.html
http://designobserver.com/feature/on-my-shelf-stefan-lorants-lilliput/27648/
http://en.wikipedia.org/wiki/Stefan_Lorant
http://worldcat.org/identities/lccn-n78-96065/
http://www.independent.co.uk/news/obituaries/obituary-stefan-lorant-1294687.html
http://www.nytimes.com/1997/11/18/arts/stefan-lorant-96-author-and-magazine-editor.html
http://www.theguardian.com/artanddesign/picture/2014/feb/22/photography-picture-post
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