Gruša, Jirí

Jirí Gruša
Schriftsteller und Diplomat

Geb. 10.11.1938 in Pardubice/Tschechoslowakei

Gest. 28.10. 2011 in Hannover

Grusa steht mit seiner Lebensgeschichte für das Schicksal von Schriftstellern, denen im eigenen Land die Freiheit des Wortes geraubt wird und die als Intellektuelle inhaftiert und mundtot gemacht werden. Grusa steht aber auch genauso für die Kraft eines widerständigen Geistes, der Diktatur und Unterdrückung überwindet.

Studium der Philosophie und Geschichte an der Karls-Univer-sität in Prag. 1964 Gründung der literarischen Zeitschrift Tvar. 1965 Redakteur der Wochenzeitung Nove Knihy. Nach dem Verbot von Tvar Mitbegründer der literarischen Zeitschrift Sesity. Seit 1968 Redakteur der Wochenzeitung Zitrek. Berufsverbot. 1970-72 u.a. freier Mitarbeiter am Theater hinter dem Tor in Prag bis zu dessen Auflösung.

Teilnahme an der Arbeit der Edice Petlice (das Abtippen und die Verbreitung der Texte verbotener Autoren). Ab 1973 Ange-stellter in Baufirmen. 1977 Mitunterzeichner der Charta 77. 1978 inhaftiert aufgrund des Romans Dotaznik (der 16. Frage-bogen). Nach zwei Monaten entlassen. Danach ohne Arbeit. 1980 Einladung in die USA. 1981 Ausbürgerung während der Rückreise aus den USA, danach Aufenthalt in der BRD. 1983 Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft. 1983-89 freier Schriftsteller. 1989, während der „Sanften Revolution“ Rückkehr nach Prag. 1990 Mitglied des Deutschen PEN-Clubs. 1990-92 Botschafter der CSFR in der Bundesrepublik. 1993 Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland. 1997-98 Erzie-hungsminister. Seit 1998 Botschafter der Tschechischen Republik in Österreich.

Ende 2003 wird Jiri Grusa wird beim Weltkongress der Schriftstellervereinigung in Mexiko-Stadt zum neuen Präsi-denten des internationalen PEN gewählt.

„Kultur als Überlebenschance“, ist der Titel eines Vortrages, den Jirí Gruša im Rahmen des VII. ELS-Forums „Letzte enklave der Poesie – Dichtung, Musik und Malerei in Theresienstadt“ im Museum Baden/Solingen am 14. November 1999 hielt.
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Links (deutsch): 

International: 

http://www.czsk.net/svet/clanky/kultura/grusapenklub.html