Paco Ibáñez
Liedermacher
Geb. 20.11. 1934 in Valencia/ Spanien
“Wenn kein spanischer Künstler einen bedeutenderen Platz im kulturellen Erbe Frankreichs einnimmt als Paco Ibáñez, dann deshalb, weil der Sänger sein Leben damit verbracht hat, Grenzen zu sprengen…Kein Wunder, dass seit über vierzig Jahren Generationen französischer Schüler die Zeitenfolge im Spanischen zu den Klängen von Mi Abuelito lernen, seiner Vertonung des Gedichtes von José Agustín Goytisolo. Ehrungen des französischen Staates hat der von Natur aus kritische und durch die politisch-historischen Umstände rebellische Paco Ibáñez immer abgelehnt. Zwei Mal verweigerte er die Annahme des französischen Ordens für Kunst und Literatur.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://concert.arte.tv/de/paco-ibanez-singt-lateinamerikanische-gedichte})
Mit dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges 1939 muss die Familie nach Frankreich fliehen. Aber auch hier ist man nicht sicher: Der Vater, ein mit den spanischen Anarchisten sympathisierender Möbelschreiner, wird 1940 von der französischen Polizei verhaftet und in ein Arbeitslager deportiert. Pacos Mutter zieht daraufhin mit den vier Kindern in ihre Heimatprovinz Gipuzkoa im Baskenland und kann erst 1948 heimlich die Grenze nach Frankreich überqueren, um den Vater in Perpignan zu treffen.
1952 begibt sich Paco Ibáñez nach Paris, wo er zunächst eine Sängerin auf der Gitarre begleitet. Mit knapp dreißig Jahren spielt er seine erste Schallplatte ein, kann aber erst Ende der 60er Jahre Erfolge mit seiner Musik verbuchen. Im Gedenken an den Mai 1968 tritt er im darauffolgenden Jahr im Hof der Pariser Sorbonne auf und wird damit eine der Symbolfiguren der Studentenbewegung. Im Dezember 1969 singt er im legendären ‘Olympia‘ in Paris zum ersten Mal “La mala reputación“, die spanische Übersetzung des Brassens-Liedes “La mauvaise réputation“ und wirkt 1970 an dem Film “Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis“ mit, dessen Regisseur Konrad Wolf ist, einer der beiden Söhne des deutschen Schriftstellers {ln:Wolf, Friedrich ‚Friedrich Wolf}.
In seinem iberischen Geburtsland wird unter dem Franco-Regime die Musik von Paco Ibáñez 1971 verboten. Erst 1990 kehrt der Verfemte aus seinem französischen Exil nach Spanien zurück, wo er seit 1994 in Barcelona lebt und arbeitet. Neben der Interpretation von Brassens-Liedern sowie der Vertonung von älteren Dichtern wie Luis de Góngora und Jorge Manrique widmet er sich immer wieder der Vertonung von Texten spanischer oder lateinamerikanischer Poeten des 20. Jahrhunderts wie {ln:Alberti, Rafael ‚Rafael Alberti }, {ln:Garcia Lorca, Federico ‚Federico Garcia Lorca }, {ln:Hernández, Miguel ‚Miguel Hernández }, {ln:Machado, Antonio ‚Antonio Machado } und {ln:Neruda, Pablo ‚Pablo Neruda }.
Im Dezember 2006 realisiert Ibáñez, gemeinsam mit seinem Freund, dem bretonischen Sänger und Schriftsteller Lucien Gourong eine große Soirée im ‘Océánis‘ von Ploemeur (Morbihan) in Erinnerung an jene Spanischen Republikaner, die einstmals unter den Nationalsozialisten Zwangsarbeit am Atlantikwall und bei der Errichtung von U-Boot-Stützpunkten in Lorient leisten mussten.
Quellen:
{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Paco_Ib%C3%A1%C3%B1ez }
{ln:nw:http://fr.wikipedia.org/wiki/Paco_Ib%C3%A1%C3%B1ez }
{ln:nw:http://concert.arte.tv/de/paco-ibanez-singt-lateinamerikanische-gedichte }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://www.mdr.de/unterhaltung/goya104_zc-75dd79e2_zs-bdfc1e7b.html }
Links (international):
{ln:nw:http://www.aflordetiempo.com/ }
{ln:nw:http://www.dailymotion.com/video/xcrq6s_paco-ibanez_music }
{ln:nw:http://www.dailymotion.com/video/xe2ven_paco-ibanez-chante-brassens_music }
{ln:nw:http://www.luciengourong.com/site/wp-content/uploads/fiche_ibanez.pdf }
{ln:nw:http://espana36.voila.net/exil/exilbanez.htm }
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