Milada Horáková
Juristin und Politikerin
Geb. 25.12. 1901 in Prag/ Österreich-Ungarn
Gest. 27.06. 1950 in Prag/ Tschechoslowakei
1926 promoviert Horáková an der juristischen Fakultät der Prager Karlsuniversität, arbeitet anschließend in der örtlichen Stadtverwaltung und betreut dort die Ressorts Sozialwesen, Wohnungsbau und Arbeit. 1927 heiratet sie den Agraringenieur Bohuslav Horák, 1933 kommt die Tochter Jana zur Welt.
Bereits in jungen Jahren engagiert Milada Horáková sich in der tschechischen Frauenbewegung und gehört in den 1930er Jahren zu den Anführerinnen des Nationalen Frauenrats. Dem Münchner Abkommen vom September 1938 folgt wenige Monate später die Besetzung des Landes durch die Deutschen. 1939 geht Horáková in den Widerstand, engagiert sich in den Gruppen Petiční výbor Věrni zůstaneme, Politické ústředí sowie in der Dachorganisation ÚVOD.
Bereits nach kurzer Zeit wird sie von der Gestapo verhaftet, über zwei Jahre im KZ Theresienstadt festgehalten und anschließend zur Zwangsarbeit in einer Munitionsanstalt in Leipzig verurteilt. Der Agitation angeklagt, kommt Horáková erneut ins Gefängnis, wird zum Tode verurteilt, schließlich begnadigt und 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit.
Nach ihrer Befreiung lebt sie in Prag und engagiert sich weiterhin öffentlich, diesmal richtet sich die Opposition der von der Idee eines politischen Pluralismus überzeugten Frauenrechtlerin gegen den Kommunismus. Die sozialistische Parlaments-Abgeordnete legt nach dem kommunistischen Umsturz vom Februar 1948 ihr Mandat nieder. Als Regimekritikerin unter dem stalinistischen Regime Klement Gottwalds verfolgt, muss Milada Horáková erneut in den Untergrund gehen, wird jedoch entdeckt, unter dem Vorwurf “antisowjetischer Konspiration“ verhaftet und in einem Schauprozess wegen “Hochverrats“, “Spionage“ und “umstürzlerischen Verhaltens“ zum Tode durch den Strang verurteilt.
Obgleich sich zahlreiche namhafte Persönlichkeiten, unter ihnen {ln:Einstein, Albert ‚Albert Einstein}, Bertrand Russel, Winston Churchill und Eleanor Roosevelt, für sie einsetzen, lehnt das Regime eine Begnadigung ab. Am 27. Juni 1950 wird Milada Horáková im Prager Pankrác-Gefängnis hingerichtet.
Am 30. Juli 1968, in der Endphase des Prager Frühlings, hebt das höchste Gericht der ČSSR das Urteil auf und ordnet die Überprüfung des Falles durch die Staatsanwaltschaft an. Zu einer vollständigen Rehabilitierung der streitbaren Menschenrechtlerin kommt es aber erst im Jahr 1990, im Gefolge der ‘Samtenen Revolution‘.
Quellen:
{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Milada_Hor%C3%A1kov%C3%A1 }
{ln:nw:http://www.esh.jku.at/?q=de/node/178 }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/milada-horakova/ }
{ln:nw:http://www.welt.de/welt_print/article1100576/Was-ist-das-Leben-wenn-nicht-Kampf.html }
International:
{ln:nw:http://fr.wikipedia.org/wiki/Milada_Hor%C3%A1kov%C3%A1 }
{ln:nw:http://www.lettersofnote.com/2012/09/i-shall-always-be-with-you.html }
{ln:nw:http://www.radio.cz/en/section/czechs/milada-horakova }
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