Eva Herrmann
Malerin, Zeichnerin und Karikaturistin
Geb. 08.02. 1901 in München
Gest. 07.09. 1978 in Santa Barbara (Cal.)/ USA
“Eine märchenhafte Schönheit, Freundin, Geliebte und Muse bedeutender Künstler ihrer Zeit, eine amerikanische Jüdin mit katholisch-bayerischer Erziehung, eine Nomadin zwischen Alter und Neuer Welt – das Leben der Malerin Eva Herrmann war ein Roman mit sehr widersprüchlichen Kapiteln.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.suhrkamp.de/buecher/muse_des_exils-manfred_fluegge_17550.html})
Eva ist das dritte von fünf Kindern eines amerikanischen Malers mit deutsch-jüdischen Wurzeln und einer rumänischen Jüdin. Bereits in jungen Jahren kommt sie in Kontakt mit Münchner Künstler- und Dichterkreisen und begleitet sie ihren Vater auf seinen Reisen in die Vereinigten Staaten, kehrt aber immer wieder aus New York nach Europa zurück. Anfang der 1920er Jahre lässt sich die kunstliebende Kosmopolitin in Berlin nieder und lebt dort mit Johannes R. Becher in ihrem Atelier in der Claudiusstraße. In der Geburtsheimat ihres Vaters wird Herrmann auch und vor allem durch ihre stilistische und technische Vielseitigkeit Mitte der 1920er Jahre zu einer gefragten und vielbeschäftigten Porträtkarikaturistin, deren Arbeiten von zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt werden. Zu ihrem Freundeskreis zählen u.a. auch und {ln:Mann, Erika ‚Erika} und {ln:Mann, Klaus ‚Klaus Mann}, dessen 21. Geburtstag 1927 alle gemeinsam in New York feiern.
Der künstlerische Durchbruch gelingt der 28-Jährigen mit dem 1929 veröffentlichten Buch ‘On Parade‘, einer Porträtsammlung bekannter US-amerikanischer Schriftsteller. Zwischen 1932 und 1939 reist Herrmann durch Europa, porträtiert die bekanntesten Gesichter ihrer Zeit, darunter {ln:Brecht, Bertolt ‚Bertolt Brecht}, George Bernard Shaw und Aldous Huxley, und schickte die Arbeiten umgehend zu ihren Redaktionen in die USA. Sie verbringt längere Zeit im südfranzösischen Sanary-sur-Mer, wo neben Erika und Klaus auch {ln:Mann, Thomas ‚Thomas Mann} im Exil lebt, ebenso wie die vor den Nationalsozialisten geflohenen Schriftsteller {ln: ‚Hermann Kesten}, {ln:Zweig, Stefan ‚Stefan Zweig}, {ln:Kisch, Egon Erwin ‚Egon Erwin Kisch}, {ln:Roth, Joseph ‚Joseph Roth, {ln:Werfel, Franz ‚Franz Werfel}, {ln:Zweig, Arnold ‚Arnold Zweig}, {ln:Schickele, René ‚René Schickele} und {ln:Feuchtwanger, Lion ‚Lion Feuchtwanger}, dessen Geliebte Eva Herrmann 1935 wird und mit dem sie nach Moskau reist, wo sich Feuchtwanger bei seinem dortigen Exilverlag dafür verwendet, dass Herrmann die Gestaltung seiner Bücher übernimmt.
Wie viele andere Exilanten übersiedelt auch Herrmann schließlich in die USA und lebt ab den 40er Jahren in Santa Barbara nieder, wo ihr Haus zum Treffpunkt zahlreicher deutscher Exilliteraten wird, die sie sämtlichst in ihren Karikaturen verewigt. Die Zeit ihres Lebens an Astrologie interessierte Malerin und Karikaturistin beschäftigt sich in diesen Jahren zunehmend mit parapsychologischen Phänomenen und wendet sich im Alter schließlich ganz ihren spiritistischen Interessen zu. Im Alter von 77 Jahren stirbt die “Muse des Exils“ (so ihr Biograf Manfred Flügge) in ihrer kalifornischen Wahlheimat.
Literatur:
Manfred Flügge: Muse des Exils. Das Leben der Malerin Eva Herrmann, Insel Verlag, Berlin 2012, 432 Seiten, 24,95 Euro.
Quellen:
{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herrmann }
{ln:nw:http://kuenste-im-exil.de/KIE/Content/DE/Personen/herrmann-eva.html }
Links (deutsch):
{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=119545918 }
{ln:nw:http://www.tagesspiegel.de/kultur/malerin-muse-medium/7593482.html }
{ln:nw:http://musenblaetter.de/artikel.php?aid=11745 }
{ln:nw:http://das-blaettchen.de/2013/04/unter-emigranten-23790.html }
{ln:nw:http://www.perlentaucher.de/buch/manfred-fluegge/muse-des-exils.html }
{ln:nw:http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur/thomas-manns-gemme-1.18061684 }
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