Akram Aylisli (eigtl. Akram Najaf oglu Naibow)
Schriftsteller und Politiker
Geb. 06.12. 1937 (12.01.1037?) in Aylis (Bezirk Ordubad in Nachitschewan) / UdSSR)
Die Werke eines der bekanntesten aserbaidschanischen Schriftsteller werden in mehrere Sprachen der ehemaligen Sowjetunion übersetzt. 2013 jedoch wird dem 76Jährigen der Titel ‘Volksschriftsteller‘ und die präsidentielle Rente aberkannt und er selber mit Verstümmelung und sogar mit dem Tode bedroht.
Anlass ist eine Szene in seiner Novelle ‘Steinträume‘ aus der Zeit der Pogrome gegen Armenier in Aserbaidschan Ende der 80er Jahre des 20. Jhdts. Hintergrundstoff der Novelle ist die Auflehnung des prominenten Autors gegen die Heroisierung eines Axtmörders: “2004 hackte ein aserbaidschanischer Leutnant namens Ramil Safarow einem armenischen Offizier mit einer Axt den Kopf ab. Es geschah bei einem NATO-Lehrgang in Ungarn. Angeblich hatte der Armenier im Beisein von Safarow einem anderen Armenier irgendetwas zugeflüstert und dabei gegrinst. 2012 kehrte Safarow nach langer Haft in Ungarn nach Aserbaidschan zurück, wo man ihn unter dem Jubel des Volkes mit Ehrungen überschüttete und sofort beförderte. Doch für einen Mann war dies unerträglich. Es war der schon über 70 Jahre alte Schriftsteller und lebende Klassiker der aserbaidschanischen Literatur Akram Aylisli.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.deutscharmenischegesellschaft.de/2014/12/03/akram-ailisli-ein-aufrecher-autor-gegen-barbarei-und-fuer-versoehnung/#more-5597})
Mit Erscheinen der Novelle gilt der vielfach Ausgezeichnete in seiner Geburtsheimat als Verräter. Seine Bücher werden aus den Buchhandlungen entfernt und öffentlich verbrannt. “Nur die wenigsten Aserbaidschaner dürften Aylislis Novelle überhaupt gelesen haben. In Aserbaidschan fand sich kein Verleger. Die Novelle erschien in russischer Übersetzung in einer traditionsreichen russischen Literaturzeitschrift, in der Aylisli auch früher schon veröffentlicht hatte…“. (Hier zitiert aus: Deutschlandradio Kultur v. 17.2. 2013: http://www.deutschlandradiokultur.de/fuer-voelkerverstaendigung-bestraft.1013.de.html?dram:article_id=237770)
Die armenisch-kanadische Zeitung “Horizon Weekly“ vermeldet am 10. August 2014, dass (der von zahlreichen Intellektuellen und Schriftstellern für den Friedensnobelpreis 2014 nominierte) Akram Aylisli ohne weitere Begründung seine aserbaidschanische Heimat verlassen hat und sich im türkischen Mamaris aufhält.
Quellen:
{ln:nw:http://en.wikipedia.org/wiki/Akram_Aylisli }
{ln:nw:http://akramaylisli.info/english/nomination/ }
{ln:nw:http://www.horizonweekly.ca/news/details/46294/print }
{ln:nw:http://www.aga-online.org/event/attachments/TessaHofmann_SumgaitGedenkveranstaltung_2013_Ansprache.pdf }
Links (deutsch):
Ernst von Waldenfels: Waldenfels: “Axt und Feder. Wie der aserbaidschanische Schriftsteller Akram Aylisli vom lebenden Klassiker zum Volksfeind wurde“. Deutschlandfunk-Feature am 02.12. 2014 um 19.15 Uhr: http://www.deutschlandfunk.de/schriftsteller-akram-ailisli-axt-und-feder.1247.de.html?dram:article_id=301057
{ln:nw:http://www.deutschlandfunk.de/axt-und-feder-wie-der-aserbaidschanische-schrifsteller.media.1736b79a4c03f2473313974270ee70b3.pdf }
{ln:nw:http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/wdr/akram-aylisli-100.html }
{ln:nw:http://www.fr-online.de/kultur/akram-aylisli-steinerne-traeume–heftige-drohungen,1472786,22012080.html }
{ln:nw:http://www.zentralrat.org/de/Armin_T_Wegner_Gesellschaft}
International:
{ln:nw:http://en.wikipedia.org/wiki/Akram_Aylisli }
{ln:nw:http://akramaylisli.info/ }
{ln:nw:http://www.rusrep.ru/article/2014/12/08/aylisli/ }
{ln:nw:http://www.bbc.com/news/world-europe-21459091 }
{ln:nw:http://www.rferl.org/content/armenia-azerbaijan-stone-dreams-akram-aylisli/24890815.html }
Die Kommentare sind deaktiviert.