Jean Ferrat (eigentlich Jean Tenenbaum)
Sänger und Komponist
Geb. 26.12. 1930 in Vaucresson (Hauts-de-Seine)/ Frankreich
Gest.13. 03. 2010 in Aubenas (Ardèche)/ Frankreich
Der Vater, Mnacha (Menachem) Tenenbaum, emigriert 1906 vor dem in Russland erstarkenden Antisemitismus nach Frankreich. Im Juni 1940 marschiert die Hitler-Wehrmacht in die angrenzenden Benelux-Staaten ein. Viele Nazi-Gegner, Antifaschisten und vor allem französische Juden fliehen in den noch unbesetzten Teil des Landes, nicht wenige werden allerdings vom dortigen Vichy-Regime an die Nazis ausgeliefert, in deutsche Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Auch Menachem Tenenbaum, dessen erste Station das französische Internierungslager Drancy ist, bevor er ins KZ Auschwitz kommt. Als er stirbt, ist sein Sohn Jean gerade einmal elf Jahre alt. Dass er, als jüngstes von vier Kindern einer jüdischen Familie, die Gräuel des Nationalsozialismus überlebt, verdankt er auch und vor allem der Hilfe kommunistischer Widerstandskämpfer. “Diese Erinnerung hat Jean Ferrat – der seinen Künstlernamen später annahm, nachdem er die herrliche Bucht von Saint-Jean-Cap-Ferrat (vom lateinischen Wort ferrus, für „wild, unbebaut“) entdeckt hatte – zeitlebens geprägt. Sie befeuerte seine Empörung über Unterdrückung, Verfolgung und Ungerechtigkeit.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.trend.infopartisan.net/trd0410/t040410.html})
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges vertont er vor allem Gedichte von Louis Aragon, beginnt aber auch sehr schnell mit Eigenkompositionen und verfasst über 200 Lieder. Zunächst sind es Liebeslieder, mit denen er Mitte der 1950er Jahre im ‘Cabaret La Colombe‘ in Paris auftritt und für seine künstlerische Entdeckerin, die Sängerin Zizi Jeanmaire komponiert. Anfang der 60er Jahre, thematisiert Ferrat mit dem Chanson “Nacht und Nebel“ (Nuit et brouillard), nach dem gleichnamigen Film von Alain Resnais aus dem Jahr 1956, ein tragisches Kapitel seiner eigenen Familiengeschichte: Die Deportationen.
Mehr und mehr wird er zu einem politischen Sänger, der zwar Zeit seines Lebens Weggefährte der Kommunistischen Partei Frankreichs ist, ohne ihr jedoch beizutreten. Ferrats Chansons werden über Jahre hinweg vom französischen Rundfunk nicht gesendet, da sie als zu gewagt und kritisch gelten, ähnlich wie die von Ferrats Sänger-Kollegen Georges Brassens.
1972 beendet Jean Ferrat seine aktive Bühnenkarriere und zieht sich in seinen letzten Lebensjahren in den kleinen südfranzösischen Ort Antraigues-sur-Volaine zurück. Im Alter von 79 Jahren erliegt die Chanson-Ikone Ferrat im Krankenhaus von Aubenas einem Krebsleiden. Zu seiner Beerdigung kommen über fünftausend Trauergäste aus allen Teilen des Landes.
Quellen:
{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Ferrat }
{ln:nw:http://www.trend.infopartisan.net/trd0410/t040410.html }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/jean-ferrat-gestorben-1.5208996 }
{ln:nw:https://www.freitag.de/autoren/klaus-fueller/jean-ferrat-ist-tot-beim-horen-der-lieder }
International:
{ln:nw:http://www.jean-ferrat.com/ }
{ln:nw:http://www.jean-ferrat-antraigues.com/ }
{ln:nw:http://www.mosaique.levillage.org/miroirs/ferrat.htm }
{ln:nw:http://www.parolesmania.com/paroles_jean_ferrat_15393.html }
{ln:nw:http://fr.wikipedia.org/wiki/Jean_Ferrat }
{ln:nw:http://la-bas.org/spip.php?page=article&id_article=1873 }
{ln:nw:http://www.la-croix.com/Culture/Actualite/Jean-Ferrat-la-liberte-pour-muse-_NG_-2010-03-14-548193 }
{ln:nw:http://la-bas.org/spip.php?page=article&id_article=1873 }
{ln:nw:http://www.jesuismort.com/biographie_celebrite_chercher/biographie-jean_ferrat-1507.php }
{ln:nw:http://pb60.e-monsite.com/ }
{ln:nw:http://www.musictory.fr/musique/Jean+Ferrat/Nuit+Et+Brouillard }
{ln:nw:http://www.etudier.com/dissertations/Histoire-Des-Arts-Nuit-Et-Brouillard/68906005.html }
{ln:nw:http://d-d.natanson.pagesperso-orange.fr/memoire_de_la_shoah.htm }
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