Elisabeth Jenny Janstein
Dichterin und Journalistin
Geb. 19.10. 1893 in Iglau (Mähren)/ Österreich-Ungarn
Gest. 31.12. 1944 in Winchcombe (Borough of Tewkesbury)/ GB
Elisabeth Jenny Janstein heißt mit Mädchennamen Elisabeth Jenny Janeczek, wächst im damals zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie gehörenden Mähren auf und verbringt ihre Kindheit an den diversen Stationierungs-Orten ihres Vater, eines Gendarmerie-Kommandanten. Nach dem Schulbesuch arbeitet sie ab 1914 als Telefonistin am Wiener Post- und Telegrafenamt. Daneben schreibt sie und kommt über einen befreundeten Schriftsteller in Kontakt mit dem Verleger Eduard Strache, der in seiner Lyrik-Anthologie “Die Botschaft“ erste Gedichte von ihr veröffentlicht. 1922 beginnt ihre journalistische Karriere. Unter dem Namen Elisabeth Janstein schreibt sie zuerst für die Wiener Zeitungen “Der Tag“ und “Der Abend“, später für das deutschsprachige “Prager Tagblatt“ und arbeitet als Auslandskorrespondentin für die “Neue Freie Presse“ in Paris.
1938, mit dem Anschluss von Österreich an Hitler-Deutschland, emigriert Elisabeth Janstein, die all das, was sich da in Wien abspielt, in seiner Tragweite (aus ihrer beruflichen Distanz im Ausland) zuerst unterschätzt hat und dann mit Entsetzen die politische Realität registrieren muss, auf Anraten von Freunden nach Großbritannien, wird dort jedoch im August 1939 als feindliche Ausländerin festgenommen und für fast ein Vierteljahr in einem unweit von London gelegenen Gefängnis inhaftiert. Ihre Aufzeichnungen (“Holloway-Journal“) aus jener Zeit versucht sie nach der Freilassung vergeblich einem Verleger anzubieten. Journalistisch kann Elisabeth Janstein in der Folgezeit nicht mehr Fuß fassen, auch die schriftstellerische Tätigkeit ebbt immer mehr ab. Ihre letzten Lebensjahre verbringt sie zurückgezogen und bereits gezeichnet von einer schweren Krankheit.
In den Folgejahren gerät Jansteins schriftstellerisches Werk mehr und mehr in Vergessenheit. Ihr einziger Roman bleibt unveröffentlicht. Auch in einschlägigen Nachschlagewerken sucht man sie vergeblich. Ihr Gefängnistagebuch wird nie verlegt. Einzig einige Gedichte sind in Literaturzeitungen abgedruckt. Zumindest ihr Nachlass kehrt nach Österreich zurück und wird heute in der Dokumentationsstelle für Neue Österreichische Literatur im Literaturhaus Wien verwaltet.
Literatur:
- Serke, Jürgen: “Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft“. Paul Zsolnay, Wien 1987, ISBN 3-552-03926-0, S. 411–412
Quellen:
{ln:nw:http://www.mediathek.at/atom/13834C5B-3CC-000E7-00000ED4-1382B5B7/ }
{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Janstein }
Wall, Renate: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933-1945, Haland & Wirth/ Psychosozial-Verlag Gießen 2004, ISBN 3-89806-229-5, S.167
Links (deutsch):
{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=136567061 }
{ln:nw:http://www.dichter.in/2011/11/elisabeth-janstein-liebe.html }
{ln:nw:http://www.zvab.com/buch-suchen/titel/die-landung–gedichte/autor/elisabeth-janstein }
{ln:nw:http://www.wieser-verlag.com/buch/london/ }
{ln:nw:http://www.literaturhaus.at/index.php?id=7085&L=0%25252F%25252C0%25252F }
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