Ralph Erwin (eigtl. Ralmund Erwin Vogl, Pseud.: Harry Wright)
Komponist
Geb. 31.10. 1896 in Bielitz/ Österreichisch-Schlesien
Gest. 15.05. 1943 in Beaune-la-Rolande/ Frankreich
“Ich küsse Ihre Hand, Madame,
und träum‘ es war ihr Mund.
Ich bin ja so galant, Madame,
doch das hat seinen Grund …“
Der musikalisch Frühbegabte leitet bereits mit elf Jahren das Schulorchester. 1915 legt er in Wien die Matura ab und zieht als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg. Er wird schwer verwundet, kehrt aber in die Donaumetropole zurück, studiert hier Musikgeschichte und Philosophie und verdient sich seinen Lebensunterhalt als Barpianist, Cabarett- und Caféhausmusiker. Seine ersten Veröffentlichungen erscheinen bereits mit dem Pseudonym Harry Wright, darunter “Bar, kleine Bar“ oder der Ragtime fürs Apollo-Theater: “Du bist so schön“. 1927 übersiedelt er von Wien nach Berlin. Auf Anraten seines Verlegers hat er sich nun auch einen Künstlernamen zugelegt und nennt sich fortan “Ralph Erwin“.
Mit seinem Lied “Ich küsse Ihre Hand, Madame“ (Text: Fritz Rotter) in dem gleichnamigen Film mit {ln:Dietrich, Marlene ‚Marlene Dietrich} aus dem Jahre 1929, wird er über Nacht bekannt. Als einer der letzten Stummfilme enthält der Streifen bereits eine kurze Gesangsszene, in der {ln:Tauber, Richard ‚Richard Tauber} für den Hauptdarsteller Harry Liedtke das Titellied singt. Die Plattenversion wird in kürzester Zeit zum Verkaufsschlager und mit The Emperor Waltz und Bing Crosby 1948 schließlich auch zum weltweiten Hit.
Erwin (der u.a. auch den Sänger und Kabarettisten {ln:O’Montis, Paul ‚Paul O’Montis} am Klavier begleitet) unternimmt diverse Gastspielreisen, tritt im Rundfunk auf und schreibt die Musik für mehr als 40 deutsche und französische Tonfilme, bis 1933 teilweise noch in deutsch-französischer Gemeinschaftsproduktion, darunter “Der kleine Seitensprung“ (mit Hermann Thimig, Renate Müller und Otto Wallburg), “Madame hat Ausgang“ (mit Liane Haid), “Das schöne Abenteuer“ aus dem Jahr 1932 (mit Alfred Abel, Wolf Albach-Retty, Adele Sandrock, Otto Wallburg und {ln:Ebinger, Blandine ‚Blandine Ebinger}), “Die drei von der Kavallerie“, 1932, (mit Paul Hörbiger), “Liebe Scherz und Ernst“ (mit Adele Sandrock) und “So ein Mädel vergißt man nicht“ (mit Willi Forst und Dolly Haas, Regie: {ln:Kortner, Fritz ‚Fritz Kortner}).
Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 emigriert Erwin aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach Frankreich, lässt sich in Paris nieder und ist hier weiterhin als Filmkomponist tätig. Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Benelux-Staaten und Frankreich im Mai 1940 wird der deutsche Emigrant Erwin, wie viele andere, in einem französischen Internierungslager deportiert. Ralph Erwin kommt in ein Durchgangslager im knapp 100 Kilometer südlich von Paris gelegenen Beaune-la-Rolande, von wo aus die Inhaftierten weiter nach Drancy transportiert werden. Seine Frau kann ihn befreien. Er überlebt vorübergehend in einem Versteck, stirbt dort aber im Mai 1943 an den Folgen eines Bauchschusses.
Quellen:
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Ralph_Erwin }
{ln:nw:https://fr.wikipedia.org/wiki/Ralph_Erwin }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://www.klassika.info/Komponisten/Erwin/lebenslauf_1.html }
{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=vZfcH1f-AnY}
{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=3P68J94nYAI }
{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=FyW7ljQEAiY}
International:
{ln:nw:http://www.imdb.com/name/nm0260016/ }
{ln:nw:http://claude.torres1.perso.sfr.fr/GhettosCamps/Internement/France/ErwinRalph/ErwinRalph.html }
{ln:nw:http://data.bnf.fr/14055744/ralph_erwin/ }
{ln:nw:http://www.unifrance.org/annuaires/personne/127554/ralph-erwin }
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