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Eisenstaedt, Alfred

H.A.M. 0

Alfred (“Eisie“) Eisenstaedt

Fotoreporter

 

Geb. 06.12. Dezember 1898 in Dirschau/ Königreich Preussen

Gest. 24.08. 1995 in Oak Bluffs (Martha’s Vineyard/ Ma./ USA


Sein Geburtsort am südlichen Rand des Weichseldeltas gehört seit der Ersten Polnischen Teilung,  Ende des 18. Jahrhunderts und mit einer nur kurzen Unterbrechung, zu Westpreußen und wird erst nach Kriegsende 1918 wieder polnisch. Heute ist das im Nordosten des Landes gelegene Tczew Teil der polnischen Woiwodschaft Pommern.


Bereits im Alter von vierzehn Jahren beginnt Alfred Eisenstaedt, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, mit einer geschenkten Eastman Kodak Faltkamera N° 3 zu fotografieren. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitet er als Kurzwarenverkäufer, widmet sich aber in der Freizeit seiner tatsächlichen Leidenschaft, den fotografischen Techniken, entdeckt das Stilmittel der Ausschnitts-Vergrößerung für sich und beginnt mit ersten experimentellen Arbeiten. Mit einem Bericht für die Zeitschrift “Weltspiegel” über ein Tennisturnier schließlich beginnt seine professionelle Karriere: Eisenstaedts Aufnahme einer Tennisspielerin findet derartigen Anklang, dass er beschließt, von nun an als selbstständiger Fotograf zu arbeiten.


Ab 1927 ist Eisenstaedt, wie bereits schon 1914, als freier Mitarbeiter für das “Berliner Tageblatt” mit seiner Kamera unterwegs und legt im Berlin der 1920er Jahre mit seiner Technik die entscheidenden Grundsteine für sein späteres fotografisches Schaffen. Die Motive, die er findet, bereitet er zu Bildnachrichten für die neu gegründeten Illustrierten und Bildagenturen auf. 1929 schließlich wird er im Hauptberuf Fotojournalist und findet mit seiner im selben Jahr noch veröffentlichten Reportage über die Nobelpreis-Nominierung des Schriftstellers {ln:Mann, Thomas ‚Thomas Mann} große Beachtung. In den Folgejahren profiliert sich Alfred Eisenstaedt bevorzugt durch Porträtfotografien, u.a. von {ln:Dietrich, Marlene ‚Marlene Dietrich}, George Bernard Shaw, Richard Strauss, Benito Mussolini und Adolf Hitler.

 


Infolge der NS-Rassenpolitik emigriert Eisenstaedt 1935 in die Vereinigten Staaten. Hier kann er seine Fotografen-Karriere fortsetzen und wird sehr bald schon zum Starreporter der Nachrichtenagentur “Associated Press“. Zahlreiche renommierte Verlage und Publikationen wie “Harper’s Bazaar“, und “Vogue“ geben bei Eisenstaedt Reportagen in Auftrag. Auch die neu gegründete “Life“, deren wichtigster Magazin-Mitarbeiter er werden wird und für die der Photographer oft he Year des Jahres 1950 in der Folgezeit zahlreiche, oft prämiierte, Bild-Reportagen liefert, gehört zu seinen Auftraggebern. Das Spektrum des Fotografen, der sich nie auf bestimmte Sujets spezialisiert, reicht über schlittschuhlaufende Kellner in St. Moritz bis zu zeitkritischen Aufnahmen, von Personen der Zeitgeschichte bis zu unbekannten Menschen in Alltagssituationen, vom Krieg zwischen Äthiopien und Italien bis zum fünfundzwanzigjährigen Kron-Jubiläum Haile Selassies 1955 in Äthiopien.


Als einer der ersten Fotografen arbeitet Alfred Eisenstaedt ausschließlich mit Kleinbildkameras wie der weltberühmten Leica. Neben Erich Salomon zählt er zu den Pionieren der so genannten “Available Light-Fotografie“, wobei er bevorzugt auf die vorgefundenen Lichtverhältnisse setzt, mit hochempfindlichem Filmmaterial und offener Blende, unter bewusstem Verzicht auf Blitzlicht oder gestellte Szenen, um die Authentizität der Situation zu erhalten. Die Kamera ist ihm weniger Tarnkappe als ein mechanisches Auge. Unter der beachtlichen Anzahl seiner Fotos für das “Life“-Magazin sind einige weltberühmt geworden, so der Freudenkuss bei der New Yorker Siegesparade 1945 auf dem Times Square. Die kantige Sozialkritik ist nicht sein Ding, eher der charmant-optimistische Blick auf die Welt, ohne jedoch in Oberflächlichkeit abzugleiten.


Zu einer seiner beeindruckend-beklemmenden Fotosequenzen gehören  jene von Joseph Goebbels, aufgenommen 1933 bei einer Tagung des Völkerbundes in Genf. Das zunächst dem Fotografen zugewandte freundliche Gesicht des NS-Propagandaministers wandelt sich schlagartig, als er gewahr wird, dass ausgerechnet ein jüdischer Fotograf ihn ablichtet. Das Foto geht um die Welt. Seiner Aussagekraft wird sich der Fotograf selber erst sehr viel später in seiner Autobiographie “Eisenstaedt über Eisenstaedt” bewusst.


Alfred Eisenstaedt, der neben {ln:Capa, Robert ‚Robert Capa}, Henri Cartier-Bresson und Lee Miller zu den meistpublizierten Bildreportern der Welt gehört, arbeitet noch bis ins hohe Alter. Seine letzte Fotoarbeit ist eine Porträtserie der Familie Clinton auf Martha’s Vineyard im August 1993 für das “People Magazine“.


Quelle:

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Eisenstaedt }


Links (deutsch):

{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=118799886 }

{ln:nw:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9210247.html }


International:

{ln:nw:https://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Eisenstaedt }

{ln:nw:http://search.time.com/results.html?Ntt=Alfred+Eisenstaedt&x=0&y=0 }

{ln:nw:http://time.com/3880669/goebbels-in-geneva-1933-behind-a-classic-alfred-eisenstaedt-photo/#1 }

{ln:nw:http://www.cctvcamerapros.com/Alfred-Eisenstaedt-Camera-Photography-s/392.htm }

{ln:nw:https://www.photographersgallery.com/by_artist.asp?id=211 }

{ln:nw:http://www.mir.com.my/rb/photography/companies/Leica/Leica-M3/M3E1-Lars/index5.htm }

{ln:nw:http://www.bing.com/images/search?q=Alfred+Eisenstaedt&qpvt=Alfred+Eisenstaedt&qpvt=Alfred+Eisenstaedt&FORM=IGRE }

{ln:nw:http://www.slate.fr/lien/62821/photo-celebre-times-square-marin-embrasse-infirmiere-agression-sexuelle }

{ln:nw:http://artscenecal.com/ArticlesFile/Archive/Articles1997/Articles0397/AEisenstaedt.html }

{ln:nw:http://www.photogriffon.com/les-maitres-de-la-photographie/Alfred-EISENSTAEDT/Maitre-de-la-photo-Alfred-Eisenstaedt.html }

{ln:nw:http://www.nytimes.com/1988/11/12/arts/alfred-eisenstaedt-90-the-image-of-activity.html }

{ln:nw:http://www.nytimes.com/learning/general/onthisday/bday/1206.html }

{ln:nw:http://digitaljournalist.org/issue9911/marks.htm }

{ln:nw:http://vineyardgazette.com/obituaries/2012/08/30/lulu-kaye-was-keeper-eisie-flame }

{ln:nw:http://www.columbia.edu/cu/pr/97/19213.html }

film{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=xdfOo4yh6c0 }

film{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=4yDbPIosBjM }

film{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=XydNe6T02O8 }

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