Hermann Vallentin
Schauspieler
Geb. 24.05. 1872 in Berlin
Gest. 18.09. 1945 in Tel Aviv/ Britisches Mandatsgebiet Palästina
Der Bruder der Schauspielerin {ln:Valetti, Rosa ‚Rosa Valetti} erhält seine künstlerische Ausbildung am Königlichen Schauspielhaus in Berlin bei Max Grube und Hans Oberländer und steht in der Spielzeit 1895/96 am Zentraltheater Berlin zum ersten Mal mit einem Engagement auf der Bühne, gefolgt in den nächsten Jahren von Auftritten an diversen Bühnen der Reichshauptstadt. Im Weltkriegsjahr 1914 entdeckt er auch das neue Medium (Stumm-)Film für sich und dreht in den Folgejahren diverse Streifen, u.a. an der Seite von {ln:Massary, Fritzi ‚Fritzi Massary} in “Der Tunnel“ (1915), “So rächt sich die Sonne“ (1915, Drehbuch: {ln:Oswald, Richard ‚Richard Oswald}) und “Das lebende Rätsel“ (1916) unter der Regie von Harry Piel. In der Filmversion des {ln:Zuckmayer, Carl ‚Zuckmayer}-Romans “Der Hauptmann von Köpenick“ (1931) verkörpert Vallentin, an der Seite von {ln:Steckel, Leonard ‚Leonard Steckel} den Uniformschneider Adolph Wormser.
Die Machtübergabe an die Nationalsozialisten und die damit verbundenen Repressalien gegen die jüdische Bevölkerung beenden jäh seine Filmkarriere. Sein letzter Dreh “Sprung in den Abgrund“ (mit {ln:Spira, Camilla ‚Camilla Spira}) ist kaum beendet, da emigriert er noch 1933 in die Tschechoslowakei, wo Vallentin an deutschen Bühnen in Aussig und Prag auftritt. Fünf Jahre später muss er erneut vor den Nationalsozialisten fliehen und übersiedelt 1938 in die Schweiz (wie auch die Dichterin {ln:Lasker-Schüler, Else ‚Else Lasker-Schüler}). Hier wird ihm das Stadttheater Basel ebenso zur künstlerischen Heimat wie das Schauspielhaus Zürich, wo mit ihm zahlreiche andere aus Nazi-Deutschland emigrierte Schauspieler das Haus zur wohl bedeutendsten deutschsprachigen Bühne in der Zeit des Zweiten Weltkrieges machen, unter ihnen Leonard Steckel, {ln:Giehse, Therese ‚Therese Giehse}, {ln:Bassermann, Eugen Albert ‚Albert Bassermann}, {ln:Ginsberg, Ernst ‚Ernst Ginsberg}, {ln:Langhoff Wolfgang ‚Wolfgang Langhoff und {ln:Horwitz, Kurt ‚Kurt Horwitz} auf der Bühne sowie {ln:Otto, Teo ‚Teo Otto} als Bühnenbildner und {ln:Hirschfeld, Kurt ‚Kurt Hirschfeld} als Dramaturg und Regisseur.
1939 wandert Hermann Vallentin ins damalige Palästina aus, wo ihm seine fehlenden hebräischen Sprachkenntnisse allerdings dann die Fortsetzung der Schauspieler-Karriere unmöglich machen. Vallentin hält sich in den Folgejahren mit Vorträgen, Dichterlesungen und zeitweilig als Sprecher deutschsprachiger Nachrichten im Palestine Broadcasting Service (P.B.S.) über Wasser. Wenige Monate nur nach Kriegsende stirbt der Schauspieler im Alter von 73 Jahren.
Quelle:
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Vallentin }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Hermann_Vallentin }
{ln:nw:http://www.filmportal.de/person/hermann-vallentin_24b3e22997d74c5aa1f3d4679fba3c73 }
{ln:nw:http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_film20b40/292_vallentin_hermann.htm }
{ln:nw:http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Hermann_Vallentin }
{ln:nw:http://www.cyranos.ch/smvalh-d.htm }
{ln:nw:https://books.google.de/books?id=c9KPq8_eJUMC&pg=RA3-PA57&lpg=RA3-PA57&dq=Hermann+Vallentin&source=bl&ots=CSoFDBc86c&sig=7913nucrFllfni9X68yVaOuOdu4&hl=de&sa=X&ved=0CD8Q6AEwBjgKahUKEwiyh5TXlMLIAhUKAxoKHf99B08#v=onepage&q=Hermann%20Vallentin&f=false }
International:
{ln:nw:http://www.imdb.com/name/nm0885030/ }
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