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Mastery, Fritzi

H.A.M. 0

Fritzi Massary (eigtl. Friederika Massaryk, auch Friederike Massary)

Sängerin und Schauspielerin

Geb. 21.03. 1882 in Wien/ Österreich-Ungarn

Gest. 30.01. 1969 in Beverly Hills (Los Angeles)/ USA


Die älteste von drei Töchtern einer jüdischen Kaufmannsfamilie erhält bereits sehr früh Gesangsunterricht und tritt mit erst 17 Jahren am Landestheater Linz auf. Massarys zweite Bühnenstation wird das Carl-Schultze-Theater in Hamburg, wo sie am 5. September 1900 als Molly in “Die Geisha“ des britischen Komponisten Sidney Jones auf der Bühne steht, gefolgt von weiteren Operettenpartien im Soubrettenfach. Nach nur einer Spielzeit in Hamburg kehrt Fritz Massary in ihre Geburtsstadt an der Donau zurück, wo das Revue-Theater Danzers Orpheum von 1901 bis 1904 zu einer ihrer erfolgreichen künstlerischen Stationen wird. In diesen Jahren wird auch die Tochter Elisabeth Maria Karl Liesl geboren (die Mitte der 20er Jahre in zweiter Ehe mit dem  Schriftsteller {ln:Frank, Bruno ‚Bruno Frank} verheiratet sein wird).


Auf Veranlassung von Richard Schulz, Direktor des Berliner Metropol-Theaters, übersiedelt Fritzi Massary 1904 in die deutsche Reichshauptstadt, wo ihr schlussendlich auch der künstlerische Durchbruch als Sängerin gelingt. Bald wird die Wienerin zum Aushängeschild des Revue- und Operetten-Hauses, spielt in zahlreichen Operetten von Paul Lincke und Victor Hollaender und kann sich ab 1912 schon ihre Rollen aussuchen. Die “Massary“ wird zur berühmtesten Operetten-Sängerin ihrer Zeit und brilliert als hochbezahlte Sopranistin in der Rolle der Lustigen Witwe ebenso wie als Csardasfürstin oder Madame Pompadour. Auch der (Stumm-) Film kann den Star für sich gewinnen, so zum Beispiel 1915, an der Seite von {ln:Vallentin, Hermann ‚Hermann Vallentin} in “Der Tunnel“.


Die mit ihrem Schauspieler-Kollegen {ln:Pallenberg, Max ‚Max Pallenberg} verheiratete Sopranistin (die ihrem Mann zuliebe zum Protestantismus konvertiert ist) trennt sich vom Metropol-Theater, wechselt in der Folgezeit mehrfach die Bühnen, singt die Hauptrollen der großen Operetten von Johann Strauss, Jacques Offenbach, Leo Fall und Franz Lehár in allen großen Revuetheatern ihrer Zeit und tritt 1926 sogar bei den Salzburger Festspielen auf. Oscar Straus widmet ihr mehrere Operetten, darunter “Der letzte Walzer“, über “Die Perlen der Cleopatra“ bis zu “Eine Frau, die weiß, was sie will“ (die bei ihrer Berliner Aufführung 1932 durch massive SA-Sprechchöre gestört wird). Neben Film und Bühne steht auch die Arbeit im Tonstudio auf dem Programm der Künstlerin, und ihre Einspielungen von Liedern wie “Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“, “Josef, ach Josef, was bist du so keusch“ und “Oh-la-la“ werden zu Kassenschlagern.


1933 geht Fritzi Massary, zusammen mit ihrem Mann, zurück nach Österreich. In Hitler- Deutschland ist für die gefeierte Sängerin kein Platz mehr. Allerdings bedeutet die Flucht vor den Nazis auch das Ende ihrer Karriere. Zwar spielt Massary noch in Wien und versucht sich auch in London, allerdings erfolglos, da sie dort nicht mehr in ihrer Muttersprache singen kann. Wenig später kommt Max Pallenberg bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Seine Witwe emigriert über die Schweiz und Frankreich 1939 zu ihrer Tochter in die Vereinigten Staaten. Ein künstlerisches Comeback wird Fritzi Massary aber auch hier nicht mehr vergönnt sein.


Das kalifornische Beverly Hills wird ihr zur letzten Heimat und deutsche Emigranten wie {ln:Werfel, Franz ‚Franz Werfel}, {ln:Mann, Thomas ‚Thomas Mann}, {ln:Lubitsch, Ernst ‚Ernst Lubitsch} und {ln:Feuchtwanger, Lion ‚Lion Feuchtwanger} ihre Nachbarn. Seit 1977 erinnert in Berlin-Neukölln, der Stadt von Massarys  größten Erfolgen, eine Straße an eine der berühmtesten Operetten-Sängerinnen ihrer Zeit.

 


Literatur:

Otto Schneidereit: “Fritzi Massary. Versuch eines Porträts“, Berlin 1970.

Carola Stern: “Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary“, Berlin 1998.


Quellen:

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Fritzi_Massary }

volume_up{ln:nw:http://www.famous-people.de/fritzi-massary.htm }

{ln:nw:http://www.berlin.de/2013/en/portraits/selected-portraits/massary-fritzi/ }


Links (deutsch):

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{ln:nw:http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_buehne2/03st_massary.htm }

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{ln:nw:http://www.cellconcept.de/carlem/ysinger3.html }

{ln:nw:http://www.cyranos.ch/smmass-d.htm }

{ln:nw:http://austria-forum.org/af/AEIOU/Massary,_Fritzi }

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International:

{ln:nw:http://www.imdb.com/name/nm0557188/ }

{ln:nw:http://jwa.org/encyclopedia/article/massary-fritzi }

{ln:nw:http://www.cyranos.ch/smmass-e.htm }

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