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Henninger, Manfred

H.A.M. 0

Manfred Henninger
Maler und Zeichner


Geb. 2.12.1894 in Backnang
Gest. 5.10.1986 in Stuttgart


Um 1910 Zeichenversuche und erste Ölbilder. Erlernt das Konditorenhandwerk im elterlichen Betrieb in Tübingen. 1914-1916 Kriegsdienst; wird vom Freiwilligen zum erklärten Kriegsgegner.


Manfred Henninger1916-1917 schwere Erkrankung, Lazarette in Marktheidenfeld und Tübingen, Unterricht beim Universitätszeichenlehrer Seufferheld. 1918-1919 Sanitätssoldat in Nürtingen und im Lazarett Cannstatt. 1919-1928 Studium an der Stuttgarter Kunstakademie (bei R. Pötzelberger, Ch. Landenberger und H. Altherr). Landschaftsbilder im Allgäu (1921). 1922-1923 Freundschaft mit Walter Wörn. Im Winter an der Dresdner Akademie (bei Albiker und Kokoschka). Berlinbesuch bei M. Liebermann und Meier-Graefe. 1924-1925 in jedem Jahr Malaufenthalte in Griechenland und Italien. 1926 erste Ausstellung in Stuttgart (Kunsthaus Schaller). Gemeinsames Meisteratelier mit W. Wörn. Reise nach Paris. Ab 1928 Wohnsitz in Stuttgart-Münster. 1929 Gründung der Stuttgarter Neuen Sezession zusammen mit Manfred Pahl, Wilhelm Geyer, Alfred Lehmann und Gustav Schopf. 1930-1931 Reisen nach Paris und Sizilien (mit Malerfreunden).


Manfred Henninger1933 Emigration über die Schweiz und Frankreich nach Ibiza. 1934-1936 intensive Schaffensperiode. Großer Teil der ca. 300 entstandenen Ölgemälde verschollen. Wegen des spanischen Bürgerkrieges Verlassen der Balearen; Ansiedlung bei Ronco im Tessin, Trennung von der Familie. 1936-1947 Jahre der Emigration, oft in Armut und Isolation; anfangs noch Reisen und Ausstellungsbeteiligung »Maler im Tessin«. 1939 Zusammenführung der Familie wegen schwerer Krankheit. Beschäftigung mit Keramik. 1947 Übersiedlung nach Verscio. Broschüre Ein Bekenntnis zur Malerei erscheint. Bekanntschaft mit dem Mythenforscher Karl Kerenyi.


1949-1961 Lehrtätigkeit an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, u.a. Leiter der Keramikabteilung, 1955-1957 Rektor. 1955 Mitbegründer des Künstlerbundes Baden-Württemberg, später Vorsitzender (1968-1979) und Ehrenvorsitzender 1959 Wohnung in Riva am Gardasee, dort jährlich monatelange Malaufenthalte. 1961-1986 nach Beendigung der Lehrtätigkeit Hinwendung zu neuen Figurationen, Verstärkung der druckgraphischen Tätigkeit. Zahlreiche Ausstellungen und viele Ehrungen, u.a. Ehrengast der Villa Massimo Rom und Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Literatur:

Manfred Henninger. Retrospektive 1919-1984. Malerei aus der Farbe, Ausst.-Kat. Museum der Stadt Ettlingen, Schloß und Staatliche Kunsthalle Berlin 1985
Sammlung Manfred Henninger, hrsg. v. der Galerie der Stadt Komwestheim, 1991 (mit Bibliographie der Schriften von und über Manfred Henninger)
Manfred Henninger Die ersten Jahre im Exil, Ibiza 1933-1936, Ausst.-Kat. Galerie Valentin, Stuttgart o.J.


Quelle:

Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 442


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