Hūšang Gulšīrī
Schriftsteller
Geb. 16.03. 1937 in Isfahan/ Iran
Gest. 05.06. 2000 in Teheran/ Iran
Seine Kinder- und Jugendjahre verlebt er in Abadan, dem Zentrum der iranischen Erdölindustrie am Schatt el Arab, unweit des Persischen Golfes. 1955 kehrt er in seine Geburtsstadt zurück, beendet die Schule und arbeitet zunächst als Dorfschullehrer, bevor er das Studium der persischen Literatur an der Universität Isfahan aufnimmt. Hier kommt Gulšīrī zum erstenmal mit literarischen wie auch oppositionellen politischen Kreisen in Berührung. Ab 1976 unterrichtet er an der Hochschule der Künste in Teheran, verliert im Gefolge der Islamischen Revolution 1981 diesen Lehrauftrag und arbeitet von da an als Autor und Herausgeber diverser literarischer Zeitschriften, die jedoch meist nach wenigen Ausgaben bereits wieder verboten werden.
Sowohl während des Schah-Regimes als auch in der seit 1979 bestehenden Islamischen Republik Iran engagiert sich der Schriftsteller für Meinungsfreiheit und die Abschaffung der Zensur, was ihm mehrere Haftstrafen, Lehr- und Publikationsverbote einbringt, wobei er letztere durch private Seminare und Lesungen immer wieder zu umgehen weiß. Hūšang Gulšīrī, Vorkämpfer für die Freiheit des Wortes, gehört nicht zuletzt auch zu den Initiatoren einer Resolution, mit der im Oktober 1994 134 iranische Intellektuelle, unter ihnen alle namhaften Schriftsteller des Landes, die Abschaffung der Zensur und vor allem die Gründung eines unabhängigen Schriftsteller-Verbandes propagieren und damit weltweit Aufsehen erregen.
Der literarische Durchbruch kommt für Hūšang Gulšīrī nach ersten Veröffentlichungen von Gedichten und Kurzgeschichten und dem Erzählband “Mesl-e hamische“ (dt. “Wie immer“) mit dem avantgardistischen Kurzroman “Schahzade ehtedschab“ (dt. “Prinz Ehtedschab“) 1968, der später auch verfilmt wird. “Seine Geschichte über die unzeitgemäße Dekadenz der Monarchie waren eine kaum verhehlte Attacke gegen das Pahlavi-Regime. Kurz nach der Beendigung der Dreharbeiten wurde Golschiri von der SAVAK Mohammed Rezas verhaftet und für fast sechs Monate in Haft genommen.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.culturebase.net/artist.php?513}).
Es folgen zahlreiche Kurzgeschichten und Erzählungen, von denen allerdings viele im Iran nicht veröffentlicht werden und nur im Ausland erscheinen. Hūšang Gulšīrī letzter und längster Roman, “Dschinn-name“ (“Das Buch der Dschinn“), kommt 1997 in Schweden heraus, drei Jahre vor dem Tod des Schriftstellers. “Für sein unbeugsames Engagement für demokratische Freiheiten sowohl unter der Monarchie als auch nach der Revolution“ erhält der iranische Schriftsteller 1999 den {ln:Remarque, Erich-Maria ‚Erich-Maria-Remarque}-Preis der Stadt Osnabrück.
Quellen:
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Huschang_Golschiri }
{ln:nw:http://www.culturebase.net/artist.php?513 }
{ln:nw:http://www.remarque.uni-osnabrueck.de/golschiri.htm }
{ln:nw:https://books.google.de/books?id=ERyYKHVqwN0C&pg=PA28&lpg=PA28&dq=Iran%2BErkl%C3%A4rung+der+134+Intellektuellen&source=bl&ots=28y5fLduEb&sig=HAjqCvlcsrNvFkQ7gKqZh_hW5so&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwijpZvsvrjKAhVHnBoKHVcpDUYQ6AEIHDAA#v=onepage&q=Iran%2BErkl%C3%A4rung%20der%20134%20Intellektuellen&f=false }
Links (deutsch):
{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=12056792X }
{ln:nw:http://www.navidkermani.de/media/raw/GolschiriNachwortnn.pdf }
{ln:nw:https://www.perlentaucher.de/autor/huschang-golschiri.html }
{ln:nw:http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/prinzehtedschab-r.htm }
International:
{ln:nw:http://www.golshirifoundation.com/english/index.html }
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