Manuel Alegre
Dichter und Politiker
Geb. 12.05. 1936 in Águeda/ Portugal
“In meinem Land gibt es ein verbotenes Wort.
Tausendmal haben sie es gefesselt, tausendmal wuchs es auf.”
(Manuel Alegre *)
Er studiert Jura an der Universität Coimbra, spielt eine aktive Rolle in der Associação Académica de Coimbra, beginnt mit ersten schriftstellerischen Arbeiten und engagiert sich nicht zuletzt auch und vor allem politisch als Gegner der Diktatur unter António de Oliveira Salazar. Seinen Militärdienst leistet Alegre auf den Azoren und in der damaligen portugiesischen Kolonie Angola ab. Zu einem Schlüsselerlebnis für den jungen Alegre wird in dieser Zeit der bewaffnete Kampf gegen die angolanische Unabhängigkeitsbewegung UPA, der späteren FNLA, die in Nambuangongo ihr Hauptquartier hat. Die blutigen Zusammenstöße aus dem Sommer 1961 verarbeitet der ehemalige Soldat Manuel Alegre später in seinem (von Paulo de Carvalho vertonten) Gedicht „Nambuangongo, meu amor“.
Aufgrund seiner Beteiligung an einer versuchten Rebellion wird Manual Alegre festgenommen und in Luanda inhaftiert. Wieder auf freiem Fuß, kehrt er vorübergehend nach Coimbra zurück, bevor er 1964 dann endgültig ins Exil geht. Das folgende Jahrzehnt verbringt der Dichter im nordafrikanischen Algier, wo er zu einer der wichtigsten Stimmen der nach Portugal ausgestrahlten Radiosendungen von “Voz de Liberdade“ (“Stimme der Freiheit“) wird. Seine ersten Bücher können unter dem Salazar-Regime nur unter dem Ladentisch verkauft werden, offiziell sind sie verboten. 1974, eine Woche nach Beginn der Nelkenrevolution, kehrt Manuel Alegre aus dem Exil in seine portugiesische Geburtsheimat zurück. Nun endlich dürfen seine Bücher offiziell erscheinen, einige seiner Gedichte werden vertont, und von Sängern und Musikern wie {ln:Afonso, José ‚José Afonso} und Adriano Correia de Oliveira und Carlos Paredes interpretiert. Sein Gedicht “Uma flor de verde pinho“ gewinnt schließlich das 1976er Festival RTP de Canção und repräsentiert Portugal beim Eurovision Song Contest.
Neben der Literatur ist es auch und vor allem immer wieder die Politik, der sich einer der renommiertesten portugiesischen Dichter verbunden fühlt. Kaum zurück aus dem Exil, schließt sich Alegre der Sozialistischen Partei an, für die er seit 1975 im Parlament sitzt. Am 24. September 2005 verlautbart er, trotz der offiziellen Unterstützung seiner Partei für den früheren Präsidenten Mário Soares, bei den Präsidentschaftswahlen 2006 kandidieren zu wollen. Bei den Wahlen am 22. September 2006 kann er, mit 20,6 Prozent der abgegebenen Stimmen, den zweithöchsten Stimmenanteil nach dem gewählten Aníbal Cavaco Silva und vor Mário Soares verzeichnen. Zu einer herben Niederlage für die Sozialisten und nicht zuletzt Manuel Alegre werden dann allerdings die Präsidentschaftswahlen 2011, bei denen der fast 75Jährige mit rund 19 Prozent aller abgegebenen Stimmen nur auf dem zweiten Platz hinter Aníbal Cavaco Silva von der rechtsliberalen PSD landet.
Quellen:
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_Alegre }
{ln:nw:http://www.focus.de/politik/ausland/portugal-konservative-opposition-im-aufwind_aid_592981.html }
{ln:nw:http://bazonline.ch/ausland/europa/Portugals-Praesident-schafft-die-Wiederwahl/story/17592682 }
*) Das Eingangszitat wurde der folgenden Quelle entnommen: {ln:nw:http://terranovavoice.tamera.org/2014/04/40-jahre-nach-der-nelkenrevolution/1726 }
Links (deutsch):
{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=11950118X }
{ln:nw:http://www.artnews.de/kuenstler.php?kunst=Manuel_Alegre }
{ln:nw:http://www.cyclopaedia.de/wiki/Alegre,_Manuel }
International:
{ln:nw:http://www.manuelalegre.com/ }
{ln:nw:http://agueda.bibliopolis.info/Biblioteca.aspx }
{ln:nw:http://www.manuelalegre.com/201000/1/000295,032010/index.htm }
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