Wilhelm Wöller
Maler
Geb. 20.07. 1907 in Gummersbach
Gest.10.12. 1954 in New York/ USA
Als der jüngste von vier Söhnen fünf Jahre alt ist, übersiedelt die Familie aus dem oberbergischen Gummersbach ins lippische Lage. Bereits der 16Jährige beginnt ein Kunst-Studium an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld, geht später an die Kunstakademie in Dresden und lernt hier Mitglieder der expressionistischen Künstlervereinigung “Brücke“ kennen (der u.a. Ernst-Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Erich Heckel und {ln:Pechstein, Max ‚Max Pechstein} angehören). 1932 studiert der mittlerweile zweifache Vater an der Kunstakademie in Berlin, gefolgt in den Jahren 1933 bis 1935 von Sommeraufenthalten im pommerschen Ostseebad Rowe, wo Wöller gemeinsam mit {ln:Jaeckel, Willy ‚Willy Jaeckel} und Max Pechstein malt.
1936 stellt er Arbeiten in der “Ferdinand-Möller-Galerie“ in Berlin aus, die kurz nach ihrer Eröffnung durch die Gestapo wieder geschlossen wird. Für die Nationalsozialisten gilt die Kunst des Wilhelm Wöller als “entartet“, und der Maler erhält Ausstellungsverbot. 1938 reist er nach Litauen und emigriert im darauffolgenden Jahr nach Brasilien (wie an die 16.000 bis 19.000 deutschsprachige Exilanten, die in den Jahren von 1933 bis 1945 hier Zuflucht suchen, unter ihnen {ln:Zweig, Stefan ‚Stefan Zweig}, {ln:Szenes Arpad ‚Arpad Szenes}, {ln:Leskoschek, Axl ‚Axel Leskoschek}, {ln:Ostrower, Fayga ‚Fayga Ostrower} und {ln:Lewy, Walter ‚Walter Lewy}).
Wöller hält sich zunächst in Teresópolis auf (und wo u.a. auch der ebenfalls aus Nazi-Deutschland emigrierte Journalist und Reiseschriftsteller {ln:Katz, Richard ‚Richard Katz} lebt, der durch Wöller Zugang zur modernen Kunst erhält und den Maler umgekehrt in einem seiner Bücher verewigt) und geht 1942 nach Rio de Janeiro. In dieser Zeit entstehen Werke wie das Öl-Sand-Riesengemälde “Emigrantenschiff“ mit 280 Figuren. Den Gräueln des Nationalsozialismus glaubt Wilhelm Wöller im fernen Brasilien entflohen zu sein – und muss erleben, wie 1945 sein Bild “Namoro Sentimental“ in der Gruppenausstellung “Exposição de Arte Condenada pelo III Reich“ in der “Galeria Askanasy“ in Rio de Janeiro von rechten Studenten beschädigt wird.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitet er von 1946 bis 1947 als Art Director einer Filmgesellschaft und durchreist das Land entlang des Amazonas. Im Jahr 1948 findet unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Bildung und Gesundheit in Rio de Janeiro die Einzelausstellung “Rio Abstrato“ mit 44 Aquarellen von Wöller statt. Im darauffolgenden Jahr übersiedelt der Künstler, der sich in Brasilien nie so richtig heimisch gefühlt hat, in die Vereinigten Staaten, wo er in New York einige Zeit als Bühnenbilder für CBS tätig ist. 1954 besucht Wöller für sechs Monate seine Geburtsheimat Deutschland, um eine Ausstellung vorzubereiten. Dazu wird es allerdings nicht mehr kommen – Ende 1954 verstirbt der Maler im Alter von nur 47 Jahren und wird auf dem Cutchogue Cemetery auf Long Island in New York beigesetzt.
Quellen:
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_W%C3%B6ller }
{ln:nw:http://stefan-zweig.com/wp-content/uploads/2015/11/Marlen_Eckl_para_cat%C3%A1logo_deutsch.pdf }
{ln:nw:http://www.dnb.de/DE/Aktuell/Presse/aeBrasilienExil.html }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://brasil-alemanha.com/kapitel/20jh/Ich-suchte-eine-Zuflucht-und-ich-fand-eine-Heimat.php }
International:
{ln:nw:http://www.wilhelmwoller.com/ }
{ln:nw:http://enciclopedia.itaucultural.org.br/en/pessoa24755/wilhelm-woeller }
{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=Ru-nxCkHszg }
{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=MkI6nsiiY3M }
{ln:nw:http://www.brasilartesenciclopedias.com.br/nacional/woeller_wilhelm.htm }
Die Kommentare sind deaktiviert.