Ahmadou Kourouma
Schriftsteller
Geb. 24.11. 1927 in Togobala (bei Boundiali)/ Côte d’Ivoire
Gest. 11.12. 2003 in Lyon/ Frankreich
Entsprechend der Tradition seiner Ethnie, der Malinké, wird der Sohn einer Kaufmannsfamilie als Erstgeborener von einem Onkel (mütterlicherseits), der damals als Krankenpfleger einflussreich und als „Meister-Jäger“ berühmt gewordenen ist, aufgezogen. 1947 wird Ahmadou Kourouma an der Technical High School in Bamako, der Hauptstadt des benachbarten Mali, zugelassen. 1949 verhaftet man den damals 22Jährigen wegen Rädelsführerschaft bei Schüler- und Studentendemonstrationen und nötigt Kourouma zur Rückkehr an die Elfenbeinküste. Von 1950 bis 1954 wird er zum Militärdienst eingezogen, verweigert den Einsatz in Côte d’Ivoire zur Niederschlagung von Aufständen der Befreiungsbewegung “Rassemblement Démocratique Africain“ und wird daraufhin (ins damals auch noch unter französischer Kolonialherrschaft stehende) Indochina strafversetzt.
Nach seiner Militärzeit studiert Kourouma Mathematik in Paris und im südfranzösischen Lyon (wo er dann auch heiratet), kehrt danach an die Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire) zurück und arbeitet dort als Versicherungsmathematiker, Dolmetscher und Journalist. 1963 schreibt Ahmadou Kourouma mit “Le diseur de vérité“ sein erstes und einziges Theaterstück – das nach der Uraufführung in Abidjan allerdings sofort wieder vom Spielplan genommen wird. Aufgrund seiner Kritik am herrschenden Einparteiensystem fällt der Autor in Ungnade beim Präsidenten von Côte d’Ivoire, Félix Houphouët-Boigny, kommt zuerst einige Monate ins Gefängnis und geht anschließend ins Exil nach Algerien (1964-1969). 1968 erscheint in Kanada Ahmadou Kouroumas (zuvor von französischen Verlagen abgelehnter) erster Roman: “Le Soleil des indépendances“ (dt.: “Der schwarze Fürst). 1970 kehrt der Schriftsteller zum zweiten Mal nach Côte d’Ivoire zurück. Im selben Jahr erhält sein Erstlingswerk den kanadischen Literaturpreis Prix de la Francité und wird in Frankreich publiziert. Sein Theaterstück “Le diseur de vérité“ (“Der Wahrheitssager“, 1972) wird an der Elfenbeinküste zwar veröffentlicht, aber als zu revolutionär verurteilt. Ahmadou Kourouma verliert seinen Posten als Bankdirektor und verlässt seine Heimat erneut.
Von 1974 bis 1984 lebt und arbeitet Kourouma im Exil in Kamerun, später dann und bis in die frühen 90er Jahre in Togo. Im Jahr 1990 wird er für seinen zweiten Roman: “Monnè, outrages et défis“ mit dem Grand Prix littéraire de l’Afrique noire ausgezeichnet und erhält 2000 den Prix Renaudot und den Prix Goncourt des lycéens für “Allah n’est pas obligé“. Im Alter von 76 Jahren stirbt der Schriftsteller in seiner Wahlheimat Lyon an den Folgen einer schweren Erkrankung. Sein unvollendetes Werk “Quand on refuse, on dit non“, das die internen Konflikten seines Heimatlandes thematisiert, erscheint postum 2004.
Der seit 2004 jährlich vom Internationalen Salon des Buches und der Presse in Genf verliehene “Prix Ahmadou Kourouma“ zeichnet einen fiktionaler Roman (oder Essay) aus, der sich mit dem Afrika südlich der Sahara befasst.
Quellen:
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{ln:nw:http://www.universalis.fr/encyclopedie/ahmadou-kourouma/ }
{ln:nw:http://www.marabout.de/kourouma/kourouma.htm }
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Ahmadou_Kourouma}
{ln:nw:http://www.peter-hammer-verlag.de/autoren-details/tierno_monenembo/ }
{ln:nw:https://www.nachschlage.net/search/klfg/Ahmadou+Kourouma/250.html }
{ln:nw:https://www.munzinger.de/search/klfg/Ahmadou+Kourouma/250.html }
Links (deutsch):
{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=11935604X }
{ln:nw:https://www.perlentaucher.de/autor/ahmadou-kourouma.html }
{ln:nw:http://www.deutschlandfunk.de/allah-muss-nicht-gerecht-sein.700.de.html?dram:article_id=80737 }
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{ln:nw:https://www.nzz.ch/article8BLGW-1.343655 }
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International:
{ln:nw:http://culture.revolution.free.fr/critiques/Ahmadou_Kourouma-Allah_n_est_pas_oblige.html }
{ln:nw:http://www.afrik.com/article6856.html }
{ln:nw:http://www.complete-review.com/authors/kourouma.htm }
{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=jjJuDjPg6_Y }
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