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Hoddis, Jakob von

H.A.M. 0

Jakob von Hoddis (eigtl. Hans Davidsohn)
Schriftsteller


Geb. 16. 5.1887 in Berlin
Gest. 30. 4. 1942 (vermutlich im KZ Sobibor/ Polen)


„Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
in allen Lüften hallt es wie Geschrei,
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
an Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.“

(Jakob von Hoddis: Weltende)


Wenn das Wort „tragisch“ angebracht ist bei einem Dichter, der zu den Gegnern und Opfern der Nazidiktatur gehört, dann bei Jakob von Hoddis, der als Sohn eines Berliner Arztes geboren wurde: Er führte ein gehetztes Wanderleben, ab 1912 gab es Anzeichen von Geisteskrankheit und immer wieder Aufenthalte in Sanatorien; unerwidert blieb seine Liebe zu Lotto Pritzel und Emmy Hennings. Ein großer Teil seines literarischen Werkes ist für immer verloren, ob durch Zufall oder durch die Nazis vernichtet, ist ungeklärt.

Hoddis schrieb schwermütige, oft ironische Lyrik voller prophetisch-visionärer Bilder in expressionistischem Stil. Befreundet war Jakob von Hoddis, der den frühexpressionistischen „Neuen Club“ in Berlin mitgegründet hatte, mit Georg Heym.


Hauptwerk: 

Weltende, gesammelte Dichtungen, hersgg. von Paul Pörtner, Zürich 1958.


Links (deutsch):

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HoddisJakob

http://www.katz-heidelberg.de/Themen_im_Unterricht/Expressionismus/Jakob_van_Hoddis/jakob_van_hoddis.html

http://www.jbeilharz.de/expr/hoddis-gedichte.html

http://www.br-online.de/kultur-szene/hoerspiel/aktuell/beitraege/00924/index.shtml


International:

http://www.jbeilharz.de/expr/hoddis-e.html

http://ls.berkeley.edu/dept/german/poetry/weltende.php

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