Ödön (Edmund Josef) von Horváth
Schriftsteller
Geb. 9.12.1901 in Fiume (Österreich-Ungarn)
Gest. 1.6.1938 in Paris/ Frankreich
„Man wirft mir vor, ich sei zu derb, ekelhaft, zu unheimlich, zu zynisch und was es dergleichen noch an soliden, gediegenen Eigenschaften gibt – und man übersieht dabei, daß ich doch kein anderes Bestreben habe, als die Welt zu schildern, wie sie halt leider ist.“
(Ödön von Horváth)
Der im heutigen Rijeka (Kroatien) geborene Diplomatensohn geht von 1907-1924 in Budapest, Wien und München zur Schule und studiert anschliessend Germanistik an der Universität München.
Bereits in den späten zwanziger Jahren warnt der Schriftsteller Horváth vor den Gefahren des Faschismus. 1931 werden mit „Italienische Nacht“ und „Geschichten aus dem Wienerwald“ in Berlin seine bedeutendsten Theaterstücke uraufgeführt, die in der Tradition des Wiener Volksstücks und der österreichischen sprachskeptischen Literatur stehen. Vor allem durch die Demaskierung kleinbürgerlicher Sprache und Verhaltensweisen übt Ödön von Horváth radikale Sozialkritik.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigriert der Kleistpreisträger des Jahres 1931 nach Wien und veröffentlicht mit „Jugend ohne Gott“ 1937 einen Roman gegen die Diktatur.
Der „Anschluss“ zwingt Ödön von Horváth erneut zur Flucht. Er verläßt Österreich und geht nach Paris. In der Emigration erscheint sein Roman „Ein Kind unserer Zeit“ in Amsterdam und New York.
Am Abend des 1. Juni 1938 wird Ödön von Horváth auf dem Champs-Elysees, gegenüber dem Theatre Marigny, während eines Gewitters durch einen herabstürzenden Ast erschlagen.
Weitere Werke:
Romane und Prosa: „Sportmärchen“ (ab 1924 in der Zeitschrift „Simplicissimus“); „Der ewige Spießer“, 1930.
Dramen: „Revolte auf Côte 3018“, 1927 (Neufassung: „Die Bergbahn“, 1928); „Sladek, der schwarze Reichswehrmann“, 1930; „Italienische Nacht“, 1931; „Geschichten aus dem Wiener Wald“, 1931; „Kasimir und Karoline“, 1932; „Glaube, Liebe, Hoffnung“ („Ein Totentanz“), 1932; „Die Unbekannte aus der Seine“, 1933; „Hin und Her“, 1933; „Figaro läßt sich scheiden“, 1934; „Don Juan kommt aus dem Krieg“, 1937; „Pompeji“, 1937; „Der jüngste Tag“, 1938.
Literatur:
Gesammelte Werke
Kommentierte Werkausgabe in 14 Bänden
st 3333 – 3346 in Kassette.
Jeder Band ist auch einzeln erhältlich
ISBN 3-518-06633-1
Ödön von Horváth in der Suhrkamp BasisBibliothek:
Jugend ohne Gott
2001. SBB 7
ISBN 3-518-18807-0
Geschichten aus dem Wienerwald
2001 SBB 26
ISBN 3-518-18826-7
Klaus Kastberger (Hrsg.): Ödön von Horváth:
Himmelwärts und andere Prosa aus dem Nachlaß
st 3347, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001, ISBN 3-518-39847-4
ders.(Hrsg.): Profile 8, Ödön von Horváth
Dumme Unendlichkeit – unendliche Dummheit Mit einem
Dossier „Geborgte Leben. Ödön von Horváth und der Film“
Zsolnay-Verlag, Wien 2001, ISBN 3-552-04994-0
Links (deutsch):
http://www.literaturhaus.at/autoren/H/horvath
http://www.onb.ac.at/sammlungen/litarchiv/bestand/sg/nl/horvath.htm
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HorvathOedoen
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.h/h905154.htm
http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Horvath
http://www.oppisworld.de/ungarn/ungart07.htm
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-02/wienerwald.htm
http://www.lrz-muenchen.de/~kl921aa/WWW/ausstell5.html
http://www.zeit.de/archiv/2002/02/200202_ka-tabu2.xml
http://www.wienerzeitung.at/frameless/lexikon.htm?ID=10477
http://www.wienerzeitung.at/frameless/lexikon.htm?ID=10478
International:
http://dspace.dial.pipex.com/town/parade/abj76/PG/pieces/horvath.shtml
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