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Jokl, Anna Maria

H.A.M. 0

Anna Maria Jokl
Journalistin, Schriftstellerin, Filmdramaturgin und Psychotherapeutin


Geb. 23.1. 1911 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 21.10. 2001 in Jerusalem/ Israel


„Es gibt keine Ereignisse mit Anfang und Ende es ist wie ein Gewebe, wo die Anzahl und Farben der Fäden von Anfang an gegeben sind, nicht aber, wann sie ins Muster treten.“

(Anna Maria Jokl)


Anna Maria Jokl wächst in Wien auf und besucht dort die Realschule. 1927 übersiedelt ihre Familie nach Berlin, wo die Tochter Anna Maria von 1929 bis 1932 die Schauspiel-Schule von Eugen Piscator besucht. Neben ihrer Arbeit als Dramaturgin für die Ufa schreibt Jokl Filmscripts (Dr. Werner Klinkhardt, Leipzig 1932). Noch im April 1933 – über zwei Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung – erscheint ihre Erzählung Der Fremde in der Vossischen Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt lebt und arbeitet Anna Maria Jokl bereits im Prager Exil.


Hier hält sie sich mit journalistischen Arbeiten für das Prager Tagblatt, das Radiojournal und den Prager Börsenkurier, über Wasser. Anfang 1935 erscheint in tschechischer Sprache mit Die wirklichen Wunder des Basilius Knox ein Kinderroman zum Thema Atomphysik, für das Oskar Kokoschka das Vorwort verfaßt hat.

Ihrer damaligen Freundschaft mit der Schwester von Franz Kafka setzt Jokl mit dem Erzählband Essenzen (1993) ein Denkmal. Ihr zweites, im Exil entstandenes Kinderbuch Die Perlmutterfarbe Ein Kinderroman für fast alle Leute, kann nicht mehr erscheinen, das bei der Flucht zurückgelassene Manuskript wird von einem Fluchthelfer nach Polen gebracht und nach Kriegsende erst verlegt. Nach der Besetzung Prags durch die deutsche Wehrmacht im März 1938 findet Anna Maria Jokl zunächst Zuflucht in der französischen Botschaft, kann im April über die Grenze nach Polen. fliehen und aus einem Massenlager in Kattowitz weiter nach Großbritannien. Ihren Lebensunterhalt verdient zu dieser Zeit in der Lederindustrie, arbeitet daneben als Autorin und Regisseurin von Theaterstücken für Kinder und publiziert in Zeitungen und Zeitschriften wie Zeitspiegel, Young Czechoslovakia und Frau in Arbeit.


Nach Kriegsende studiert sie in London von 1945 bis 1949 Tiefenpsychologie und besucht auf Anregung der Psychoanalytikerin Toni Sußmann den ersten Kurs des 1948 in Zürich neu gegründeten Instituts für komplexe Tiefenpsychologie(C.G. Jung-Institut), wo ihr allerdings der Kursabschluss verwehrt wird (was Anna Maria Jokl auf antisemitische Tendenzen bei Carl Gustav Jung und dessen Mitarbeiterin Toni Wolf zurückführt). 1950 reist Jokl nach Ost-Berlin zur Verfilmung ihres von der Kritik als bestes Jugendbuch nach dem Krieg gefeierten Buches Die Perlmutterfarbe, wird jedoch bereits nach zweimonatigem Aufenthalt aus der DDR ausgewiesen und die Filmarbeiten werden abgebrochen.


Bis 1965 bleibt Anna Maria Jokl in West-Berlin, wo sie vornehmlich als Psychotherapeutin mit eigener Praxis, am Jüdischen Hospital und anderen Kliniken arbeitet. 1965 übersiedelt sie nach Jerusalem und setzt hier ihre publizistische und psychotherapeutische Arbeit fort. Neben Übersetzungs-Tätigkeiten aus dem Englischen und Jiddischen arbeitet sie als Autorin für hebräische, deutsche und österreichische Zeitschriften, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Mnemosyne und Merkur.


Quelle:

http://www.literaturepochen.at/exil/a5364.html


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Maria_Jokl

http://www.literaturhaus.at/buch/buch/rez/jokl/bio.html

http://www.suhrkamp.de/autoren/autor.cfm?id=2261

http://www.perlentaucher.de/buch/13863.html

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=214&ausgabe=199906

http://www.zeit.de/2003/18/KA-Sbib-18

http://www.antiquario.de/a_autoren/j/Jokl_Anna_Maria.html

http://www.univie.ac.at/biografiA/daten/text/bio/jokl.htm

http://www.zeit.de/archiv/2001/45/200145_l-jokl.xml

http://david.juden.at/kulturzeitschrift/57-60/59-Wallas.htm

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