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Kálmán, Emmerich

H.A.M. 0

Emmerich (Imre) Kálmán
Komponist


Geb. 24.10. 1882 in Siófok/ Österreich-Ungarn
Gest. 30.10.1953 in Paris/ Frankreich


Emmerich Kálmán möchte eigentlich Pianist werden, gesundheitliche Gründe verhinderten dies und so studiert er an der Budapester Musikakademie Komposition. Bela Bartók und Zoltan Kodály sind seine Kommilitonen. Nebenher verdient sich Kálmán etwas Geld als Musikrezensent bei der größten Tageszeitung der Stadt und befreundet sich mit dem Chefredakteur des Blattes, dem Dramatiker Franz Molnár.


1904 wird mit der symphonischen Dichtung Saturnalia Kálmáns erstes Werk aufgeführt. Allerdings kann er für seine weiteren ernsten Werke keine Verleger finden und wechselt ins Operettenfach. Mit der Aufführung von Ein Herbstmanöver kann er seinen ersten Bühnenerfolg verzeichnen. 1912 wird „Der Zigeunerprimas“ in Wien uraufgeführt, mit der Kálmán einen eigenen folkloristischen Typ der Ungarn-Operette schafft.


Die 1915 in Wien zum ersten Mal aufgeführte Czardasfürstin wird in zur meistgespielten Komposition ihres Genres. Auch seine weiteren Operetten werden zu Publikumserfolgen: Faschingssfee (1917), Das Hollandweibchen (1919), Die Bajadere, Gräfin Maritza (1924), Die Zirkusprinzessin (1926), Die Herzogin von Chicago (1928), Das Veilchen vom Monmatre (1930) und Der Teufelsreiter (1932). Seine Tonfilmoperette Ronny hat 1931 Premiere.


Von den Nationalsozialisten wird der Jude Kálmán auf die Liste der unerwünschten Komponisten gesetzt. Zwar verfilmt die UFA 1933 noch seine Csárdásfürstin, aber in der Folgezeit werden die Aufführungen seiner Werke verboten, erst in Deutschland, dann in Österreich. Kálmáns Operette Kaiserin Josephine wird 1936 in Zürich uraufgeführt. Die 1938 mit Richard Tauber in der Hauptrolle geplante Produktion desselben Werkes an der Wiener Staatsoper macht der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland unmöglich. Hatte Kálmán noch 1934 ein lukratives Angebot aus Hollywood ausgeschlagen, so folgt im März 1940 schließlich der unausweichliche Schritt: Mit seiner Frau und inzwischen drei Kindern emigriert Kálmán von Paris aus – wohin er 1938 bereits emigriert ist – in die Vereinigten Staaten.


Erst nach Kriegsende kehrt er nach Europa zurück, lebt vorerst wieder in Paris und besucht 1949 Österreich zum erstenmal nach seiner Emigration. Seine letzte Operette Arizona Lady kann Emmerich Kálmán, „der schwermütige Meister der leichten Muse“ (Stefan Frey), noch kurz vor seinem Tod in Paris vollenden. Die Uraufführung folgt 1954 in Bern.


Literatur:

Stefan Frey:
Unter Tränen lachen – Emmerich Kalman
Eine Operettenbiografie. Mit 1 CD
Henschel Verlag, Berlin 2003
ISBN 3894874511


Links (deutsch):

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.k/k055617.htm

http://www.klassika.info/Komponisten/Kalman

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KalmanEmmerich

http://www.komponisten.at/komponisten/118.html

http://www.perlentaucher.de/buch/17188.html

http://www.nzz.ch/2004/03/27/li/page-article9GUVI.html

http://www.josefweinberger.de/Weinberger/Komponisten/kalman.html

http://www.deutscher-tonfilm.de/r2.html

http://www.gema.de/kommunikation/news/n168/kalman.shtml

http://www.operette-in-berlin.de/metropol/1914.htm

http://www.uni-koeln.de/ew-fak/Mus_volk/scripten/probst/exil.html

http://www.orpheustrust.at/noten.php?l=g&von=91&notensearch=

 

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