Karl (Károly) Kerényi
Philologe und Religionswissenschaftler
Geb. 19. 1. 1897 in Temesvár/ Österreich-Ungarn
Gest. 14. 4. 1973 in Kilchberg/ Schweiz
„Die wissenschaftliche Grundlage des Humanismus sollte nach dem Krieg gefestigt – oder, was auf dem Gebiete der wahren Wissenschaft dasselbe ist: in Bewegung gebracht werden. So etwas geschieht in den Geisteswissenschaften, wenn sie die Stufe der Überlegenheit sich selber gegenüber erreichen und sich in unmittelbare Beziehung zum Menschen und seinen Erfahrungen setzen. Die Bereitschaft dazu war nirgends zu spüren…“
(Karl Kerényi)*
Nach dem Studium der klassischen Philologie in Budapest und an diversen deutschen Universitäten erhält Kerényi 1934 seine erste Professur in Pécs (Fünfkirchen) und lehrt ab 1941 an der Universität von Szeged. 1943 emigriert der jüdische Wissenschaftler vor den Nationalsozialisten in die Schweiz, wo er 1944 eine Gastprofessur in Basel übernimmt und 1948 Forschungsleiter am C.G.Jung-Institut wird.
Als der Mythenforscher Kerenyi zu Beginn des Jahres 1934 seinen Vortrag Unsterblichkeit und Apollonreligion an Thomas Mann, den Verfasser des Zauberberg, schickt, ahnt er noch nicht, daß sich aus diesem ersten schriftlichen Kontakt ein überaus intensives Gespräch in Briefen entwickelt, das bis zu Manns Tod im Jahr 1955 andauern und zu den seltenen Glücksfällen der europäischen Geistesgeschichte zählen wird. Der Briefwechsel Mann-Kerényi, diese von dem Literatur-Nobelpreisträger so genannten „Fragmente zweier mitteilsam sich verschränkender Autobiographien“, erhellt nicht zuletzt die Mann’sche Arbeitsweise an seinen Werken Joseph und seine Brüder und Doktor Faustus.
*) hier zitiert aus:
Thomas Mann/ Karl Kerényi: Gespräch in Briefen, Deutscher Taschenbuchverlag, sr 61, S. 30
Werke:
Apollon. Studien über antike Religion und Humanität (1937)
Das ägäische Fest. Die Meergötterszene in
Goethes Faust II (1941)
Der Mythos der Hellenen in Meisterwerken der
Münzkunst (1941)
Töchter der Sonne, Betrachtungen über griechische
Gottheiten (1944)
Bachofen und die Zukunft des Humanismus.
Mit einem Intermezzo über Nietzsche und Ariadne (1945)
Die Geburt der Helena samt humanistischen Schriften
aus den Jahren 1943–45 (1945)
Der Göttliche Arzt. Studien über Asklepius und
seine Kultstätte (1948)
Niobe. Neue Studien über Antike Religion und
Humanität ( 1949)
Die Jungfrau und Mutter der griechischen Religion.
Eine Studie über Pallas Athene (1952)
Stunden in Griechenland, Horai Hellenikai (1952)
Unwillkürliche Kunstreisen. Fahrten im
alten Europa 1952 (1954)
Griechische Miniaturen. (1957)
Gespräch in Briefen (Thomas Mann/Karl Kerényi) (1960)
Streifzüge eines Hellenisten, Von Homer zu
Kazantzakis (1960)
Prometheus – Die menschliche Existenz in
griechischer Deutung (1962)
Die Religion der Griechen und Römer (1963)
Die Mythologie der Griechen (1966)
Band 1: Die Götter- und Menschheitsgeschichten
Band 2: Die Heroengeschichten
Humanistische Seelenforschung;
„Werke in Einzelausgaben“, Band 1. (1966)
Auf Spuren des Mythos;
„Werke in Einzelausgaben“, Band 2. (1967)
Tage- und Wanderbücher 1953–60
„Werke in Einzelausgaben“, Band 3. (1969)
Der antike Roman. (1971)
Briefwechsel aus der Nähe
(Hermann Hesse/Karl Kerényi). (1972)
Magda Kerenyi (Hrsg.): Apollon und Niobe
„Werke in Einzelausgaben“, Band 4. (1980)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Ker%C3%A9nyi
Links (deutsch):
http://home.arcor.de/karger/buechernachlese-archiv/uk_kerenyi_karl_griechen.html
International:
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