Lola (Leonore) Landau
Schriftstellerin
Geb. 3.12.1892 in Berlin
Gest. 3.2.1990 in Jerusalem/ Israel
„Wann endlich baut ihr die Brücke,
wenn nicht heute, wann dann?
Die Brücke des Friedens?“
(Lola Landau)
Die Tochter des jüdischen Arztes Dr. Theodor Landau und dessen Ehefrau Philippine wächst wohlbehütet im bürgerlichen Milieu Berlins auf. Erste Gedichtveröffentlichungen erscheinen zwischen 1910 und 1912 in der Beilage des Berliner Tageblattes, gefolgt von dramatischen Arbeiten, die allerdings vorerst nur im privaten Kreis aufgeführt werden.
Nach ihrer Heirat mit dem Philosophen und Privatdozenten Siegfried Marck lebt Lola Landau im schlesischen Breslau, wo sie in der Folgezeit mit ersten Lyrikveröffentlichungen und mehreren Schauspielen als Schriftstellerin von sich reden macht. Sie engagiert sich in der Frauen- und der Friedensbewegung und lernt den Pazifisten und Dichter Armin T. Wegner kennen. Mit ihren beiden Söhnen Alf und Andreas verlässt sie Siegfried Marck und lebt in zweiter Ehe mit A.T. Wegner seit Ende 1920 in Neuglobsow am Stechlinsee, Am Tanger 1. Hier wächst ihre am 8. April 1923 geborene – und heute im englischen Wroxham lebenden – Tochter Sibylle auf.
Bis April 1933 wird ihr Aufenthalt in Neuglobsow dauern. Eine Zeit, die später zu den glücklichsten ihres Lebens zählt, geprägt sowohl durch ihre Tätigkeit als Autorin wie auch durch gemeinsame literarische Arbeiten mit Wegner (u.a. die an der 1926 in Berlin uraufgeführten Komöde Wazif und Akif) und nicht zuletzt ihr Eintreten gegen den Krieg.
Obwohl ihr literarisches Schaffen auch in Palästina/Israel nach ihrer Auswanderung nie abreißt, kann Lola Landau beruflich erst wieder im hohen Lebensalter daran anknüpfen, als einige ihrer Werke in Deutschland publiziert werden, so in den späten 50er Jahren mit der Wiederveröffentlichung ihrer Gedichte. Ihre Autobiografie Meine drei Leben erscheint 1987.
In Jerusalem pflegt Lola Landau zwar Kontakte zu anderen Schriftstellern, beteiligt sich aber nicht an literarischen Runden. Vor dem Hintergrund der Situation im Nahmen Osten engagiert sie sich politisch in der Frauenliga für Frieden und Freiheit. Sie besucht Europa und 1961 auch Deutschland. Hier merkt sie deutlich: „Ich bin in Israel zu Hause.“ Dennoch bleibt sie der deutschen Sprache für immer verbunden. Lola Landau stirbt hochbetagt im Alter von 97 Jahren in Jerusalem.
Literatur:
Lola Landau
Armin T. Wegner
Welt vorbei
Abschied von den sieben Wäldern.
Der KZ-Briefwechsel 1933/1934
Das Arsenal – Verlag für Kultur und Politik, Berlin
ISBN 3931109143
Brigitta Hamann: „Lola Landau, Leben und Werk“
Ein Beispiel deutsch-jüdischer Literatur des
20. Jahrhunderts in Deutschland und Palästina/Israel
Verlag/Jahr: PHILO Verlagsgesellschaft, Berlin 2000
ISBN: 3-8257-0151-4
Links (deutsch):
http://www.philo-verlag.de/titel.php?isbn=3-8257-0151-4&rubrik=prog
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=4238&ausgabe=200110
http://www.dla-marbach.de/kallias/hyperkuss/l-9.html
International:
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