Lotte Laserstein
Malerin
Geb. 1898 in Preussisch-Holland (b. Königsberg)
Gest. 21.1. 1993 in Kalmar/ Schweden
„Hätte ich nicht meine eigene Wirklichkeit im Malkasten gehabt, diesem kleinen Köfferchen, das mich von Skane über Stockholm bis nach Jämtland führte, so hätte ich die Jahre nicht durchstehen können, in denen mir alles genommen wurde: Familie, Freunde und Heimat. Einen Teil davon fand ich dank meiner einzigen Wirklichkeit zurück.“
(Lotte Laserstein, 1981)
Sie wurde als „leuchtendes Talent“ gerühmt, als „eine der tüchtigsten jungen Malerinnen“ gefeiert und zählte „mit Recht zu den allerbesten der jungen Maler-Generation“ – „Lotte Laserstein, die große Könnerin“…
Heute ist der Name Lotte Laserstein, die als eine der ersten Frauen 1927 ihr Studium an der Berliner Kunstakademie mit Auszeichnung beendet, kaum noch bekannt. Der „glanzvolle Aufstieg“, den man der jungen Malerin Ende der Zwanziger Jahre im Berliner Tageblatt prophezeit, scheitert kurz darauf an den politischen Bedingungen: Aufgrund der national-sozialistischen Rassenideologie wird Lotte Laserstein zur sogenannten „Dreivierteljüdin“ erklärt aus dem öffentlichen Kunstleben ausgeschlossen. Angesichts der immer schwerer werdenden Lebens- und Arbeitsbedingungen sieht sich die Malerin 1937 zur Emigration gezwungen und flüchtet nach Schweden, wo sie sich als Portraitistin eine neue Existenz aufbauen kann. Unter den materiell und psychisch belastenden Bedingungen des Exils ist es ihr letztlich jedoch nicht möglich, in gleicher Intensität und Qualität mit der Arbeit fortzufahren.
Nach Deutschland kehrt Lotte Laserstein „aus Abneigung“ nicht zurück. Zu viele schreckliche Erinnerungen verbinden sich für sie mit ihrem Geburtsland: Ihre Mutter ist im KZ Ravensbrück ums Leben gekommen, ihre Schwester Käte hat Krieg und Verfolgung unter traumatisierenden Bedingungen in einem Berliner Versteck überlebt.
Die in den wenigen Jahren des freien Arbeitens zwischen 1925 und 1933 in Berlin enstandenen Bilder stellen aus heutiger Sicht den Höhepunkt des umfangreichen Œuvres dar, das die Malerin, die im Alter von 94 Jahren im südschwedischen Kalmar stirbt, hinterlassen hat.
Quelle:
http://www.berlin-judentum.de /news/2003/11/laserstein.htm
Literatur:
Anna-Carola Krausse
Lotte Laserstein – Meine einzige
Wirklichkeit /My only Reality
Herausgeber: Das Verborgene Museum
ISBN 3-364-00609-1
mit Werkverz. auf CD-Rom
Links (deutsch):
http://www.h-net.org/mmreviews/showrev.cgi?path=613
http://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Juedisches%20Leben.php?id=975
http://www.charmingquark.de/entry.php?id=00702
http://dradio.kulturkurier.de/kultur/artikel_njs.php?r=3&id=1991
http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/g0000059
http://www.villa-regenbogen2000.de/modules.php?name=Sections&sop=printpage&artid=26
International:
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