Kurt Levy
Zeichner und Maler
Geb. 23.9.1911 in Bonn
Gest. 3.12.1987 in Köln
Kurt Levy wächst in einem bürgerlichen Elternhaus in Bonn auf, wird schon in frühen Jahren künstlerisch gefördert und erhält bereits während der Gymnasialzeit Malunterricht. Durch seinen Zeichenlehrer Em Oeliden kommt Levy in Berührung mit dem Rheinischen Expressionismus, in dessen Nachfolge er sich lebenslang sieht.
Im April 1933 flieht er als politisch Verfolgter in die Niederlande und emigriert zwei Jahre später nach Kolumbien, wo er seinen Lebensunterhalt zunächst als Lithograph und Werbegraphiker bestreitet. Sein künstlerischer Durchbruch gelingt ihm 1947 mit einer Einzelausstellung in der Biblioteca Nacional in Bogotá, der zahlreiche Ausstellungen in Kolumbien folgen. 1956 nimmt Levy eine Professur für Zeichnung und Aquarelltechnik an der Universität von Barranquilla an.
Den wichtigsten thematischen Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Landschaftsdarstellungen, in denen Levy prägnant und unsentimental seine Umgebung schildert. In einer Besprechung seiner Ausstellung in der Galerie Buchholz in Bogotá 1959 heißt es:
„Das Licht der Karibik war für ihn ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für das große Abenteuer der Malerei.“ Weiter konstatiert der Kritiker, daß es Levy im Gegensatz zu den einheimischen Künstlern gelingt, „die Seele der Menschen und das Wesen unserer Landschaft“ mit seiner Palette einzufangen.
Nach seiner Rückkehr aus Südamerika im Jahre 1960 lebt Levy als freier Künstler in Köln. Durch die Exilerfahrung geprägt, bewahrt sich Levy auch nach der Rückkehr nach Deutschland seine unromantische Wahrnehmungsweise, die hinter das vordergründig Idyllische zu schauen vermag. Während seiner zahlreichen Reisen hält er seine Eindrücke mit sparsamen Tuschzeichnungen fest. Im Atelier setzt er diese Skizzen in Öl um, wobei ihm die inneren Notwendigkeiten der Komposition stets wichtiger sind als eine detailgetreue Schilderung des Gegenstandes.
Quelle:
„Heimat Exil Heimat“
Zum Werk des in Bonn gebürtigen Malers Kurt Levy(1911-1987)
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt a.M. im StadtMuseum Bonn 2002
Levys künstlerische Hinterlassenschaft kommt im Dezember 1994 als Schenkung seiner Witwe an das Jüdische Museum in Frankfurt/ Main. Der Nachlaß umfaßt 121 Ölgemälde, 348 Ar-beiten auf Papier – hauptsächlich Aquarelle, Gouachen und Tuschzeichnungen – und 30 Skizzenbücher aus allen Schaffensphasen des Künstlers sowie dokumentarisches Material.
Links (deutsch):
http://www.juedischesmuseum.de/ueberdasjmf/einrichtungen/archiv.html
Die Kommentare sind deaktiviert.