Mira (Hilde Mirjam) Lobe
Schriftstellerin und Kinderbuchautorin
Geb. 17.9. 1913 in Görlitz/ Preussen
Gest. 6.2. 1995 in Wien/ Österreich
„Literatur für Kinder muß kindlich sein – niemals aber kindisch!“
(Mira Lobe)
Mira, wie sie genannt wird („eine des Friedens“), wächst in einer wohlhabenden, sozialdemokratisch orientierten, jüdischen Familie auf. Sie verliert ihren Vater, der den Synagogenchor leitet und zugleich in der evangelischen Kirche die Orgel spielt, als sie 14 Jahre alt ist. Seine tolerante Haltung schlägt sich in den späteren Werken der Tochter ebenso nieder wie das soziale Engagement der literarisch interessieretn Mutter. Nach dem Abitur schreibt sich Mira (die zu jener Zeit noch Rosenthal heißt) an der Berliner Universität für Publizistik ein, muß ihr Studium jedoch nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten aufgrund der geltenden NS-Hochschulgesetze abbrechen und wird statt desssen an einer Modeschule zur Maschinenstrickerin ausgebildet.
1936 emigriert Mira ins damalige Palästina und arbeitet dort zunächst als Buchbinderin. Vier Jahre später heiratet sie den am Ohel-Theater in Tel Aviv tätigen Schauspieler und Regisseur Friedrich Lobe (eigtl. Löbenstein), beginnt 1943 zu schreiben und veröffentlicht 1948 ihr erstes Kinderbuch in hebräischer Sprache: Insu-Pu, eine Robinsonade vor dem Hintergrund der damals üblichen Kinderverschickung.
Mit der gemeinsamen Tochter Claudia übersiedelt das Ehepaar 1950 nach Wien. Hier findet Friedrich Lobe als Schauspieler und Regisseur ein Engagement am Neuen Theater in der Scala, bis zu deren Schließung 1957. Im selben Jahr noch folgt Mira Lobe ihrem Mann in die DDR, wo ihm ein Vertrag am Ost-Berliner Deutschen Theater angeboten worden ist. Kaum ein Jahr später jedoch kehrt die Familie wieder in die österreichische Hauptstadt zurück. Der ans Wiener Theater in der Josefstadt verpflichtete Friedrich Lobe stirbt 1958.
Zum vielfach ausgezeichneten Gesamtwerk der überzeugten Sozialistin Mira Lobe gehören an die 100 Kinder- und Jugendbücher, die in zahlreiche Sprachen übersetzt werden und als Vorlagen für Radio- und Fernsehspiele sowie diverse Bühnenbearbeitungen dienen. Einer ihrer größten Erfolge wird das 1972 erschienene Buch Das kleine Ich bin ich: jener Kinderbuch-Klassiker vom kleinen Stofftier, das vielen Tieren ähnlich sieht, aber keinem gleicht – bis es erkennt: Ich bin nicht irgendwer, ich bin ich!
http://www.literaturepochen.at/exil/a5376.html
Literatur:
Mira Lobe: Insu-Pu – Die Insel der verlorenen Kinder
Verlag Jungbrunnen, Wien 2006, ISBN 3-7026-5774-6
Mira Lobe/ Maria Blazejovsky: Der Papa, der Claus
Verlag Jungbrunnen, Wien 2005, ISBN 3-7026-5763-0
Mira Lobe/ Alessandra Roberti:
Der Weihnachtsmann mit Brille und Glatze
Verlag Jungbrunnen, Wien 2005, ISBN 3-7026-5766-5
Mira Lobe: Hänschen Klein
Obelisk Verlag, Innsbruck 2004
ISBN 3-85197-470-0
Mira Lobe/ Susi Weigel: Eli Elefant
Obelisk-Verlag, Innsbruck 2003
ISBN 3-85197-461-1
Mira Lobe/ Susi Weigel:
Das Kleine Ich bin ich
Verlag Jungbrunnen, Wien 1972
ISDN: 370264850X
Links (deutsch):
http://www.plautz.at/autoren/14lobe.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Mira_Lobe
http://www.antiquario.de/a_autoren/l/Lobe_Mira.html
International:
Die Kommentare sind deaktiviert.