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Löwenthal, Leo

H.A.M. 0

Leo Löwenthal
Literatursoziologe

Geb. 3.11. 1900 in Frankfurt/ Main
Gest. 21.1. 1993 in Berkeley (Cal.)/ USA


Bereits früh untersucht der Literatursoziolge Löwenthal die gesellschaftliche Bedingtheit der Rezeption bestimmter Autoren, die ideologischen Positionen einzelner Schriftsteller sowie die sozialen Verschiebungen in der Geschichte einzelner Literaturgattungen und wendet sich nach 1945 verstärkt der Massenkommunikations- Forschung zu. Seine Abhandlungen über Literatur und Massenkultur sowie Agitation und Ohnmacht zählen zu Leo Loewenthals bedeutendsten Veröffentlichungen.


Geprägt wird der Sohn eines Frankfurter Arztes von einem assimilierten bürgerlich-liberalen Elterhaus, in dem die jüdische Tradition keine Rolle spielt und der Heranwachsende vielmehr eine intellektuelle Prägung mit einer ausgeprägt materialistisch- naturwissenschaftlichen Gewichtung erfährt. 

Der junge Leo besucht folglich auch nicht die jüdische Samuel- Raphael-Hirsch-Schule, sondern das städtische Goethe-Gymnasium. Nach seinem Notabitur 1918 wird Löwenthal noch im Juni desselben Jahres zum Militärdienst eingezogen, den er allerdings nicht mehr an der Front, sondern bei einem Eisenbahn-Regiment in Hanau absolviert.


Im Kreis um den charismatisch begabten Frankfurter Rabbiner Nobel sucht Löwenthal nach einer jüdischen Lebensform, in der das – vor allem väterlicherseits geprägte – sozialistische Ideal und religiöse Bindung zu verknüpfen in der Lage ist.

Mit seiner aus einer frommer Königsberger Familie stammenden Frau Golde, die er 1924 geheiratet hat, führt Leo Löwenthal einen jüdisch-gesetzestreuen Haushalt.


Nach einem Philosophiestudium an den Universitäten von Gießen, Frankfurt und Heidelberg tritt er 1927 in seiner Geburtsstadt in den Schuldienst und unterrichtet ab 1928 auch an der Frankfurter Volkshochschule. Bereits seit 1925 arbeitet Löwenthal nebenberuflich für das Frankfurter Institut für Sozialforschung (zu dessen Mitarbeitern u.a. Karl August Wittfogel zählt und dessen Leitung ab 1931 Max Horkheimer übernimmt).


Seit 1930 ist Leo Löwenthal fest mit dem Schicksal des Instituts verbunden. Über eine kurze Zwischenphase in der Schweiz setzt das Institut bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland seine Tätigkeit in New York fort. Gemeinsam mit Erich Fromm, Friedrich Pollock und Theodor W. Adorno gibt Leo Löwenthal ab 1932 die Zeitschrift für Sozialforschung heraus, die noch bis 1938 in deutscher und danach mit neuem Titel in englischer Sprache erscheint.


Ab 1949 leitet er als Direktor die Forschungsabteilung bei der Voice of America, dem sieben Jahre zuvor gegründeten Auslandssender der USA. Hier lernt er auch seine zweite Frau Marjorie Fiske kennen, mit der zusammen Löwenthal die gesellschaftlichen Folgen massenkultureller Phänomene im 18. und 19. Jahrhundert untersucht.

Nach der Trennung von seiner zweiten Frau zu Beginn der 70er Jahre heiratet der Professor für Soziologie 1977 Susanne Hoppmann, eine gelernte Übersetzerin, die wie er an der Universität Berkeley in Kalifornien arbeitet (und Anfang der 80er Jahre des 20. Jhdts. einen Teil der noch unveröffentlichten Arbeiten Löwenthals ins Deutsche überträgt).


Den wissenschaftliche Nachlaß ihres Mannes – darunter Briefe, Manuskripte, Bilder und Dokumente – übergibt seine Witwe 1994 der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, wo er, zusammen mit dem Horkheimer- Pollock- sowie dem Marcuse- Archiv, eine wichtige Forschungs-Grundlage zu Fragen der Kritischen Theorie bildet.


Quelle: 

http://www.ub.uni-frankfurt.de/archive/loewenthalvita.html


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_L%C3%B6wenthal

http://www.bautz.de/bbkl/l/loewenthal_l.shtml

http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118574019

volume_up.gifhttp://www.perlentaucher.de/autoren/12405.html

http://www.dra.de/online/hinweisdienste/wort/2000/november03.html

http://www.antiquario.de/a_autoren/l/Loewenthal_Leo.html

http://www.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&eid=IFB_04-1_086#search=%22Leo%20L%C3%B6wenthal%22

http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2000/47/25b.htm

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=4039&ausgabe=200109


International:

http://en.wikipedia.org/wiki/Leo_L%C3%B6wenthal

http://www.marxists.org/reference/archive/lowenthal/index.htm

http://foia.fbi.gov/foiaindex/lowenthal_leo.htm

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