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Münter, Gabriele

H.A.M. 0

Gabriele Münter
Malerin


Geb. 19.2.1877 in Berlin
Gest. 19.5.1962 in Murnau


Gabriele Münter„Ich war in vieler Augen doch nur eine unnötige Beigabe zu Kandinsky. Daß eine Frau ein ursprüngliches, echtes Talent haben und ein schöpferischer Mensch sein kann, das wird gern vergessen.“

(Gabriele Münter, 1926)


Gabriele Münter wird als Tochter des Kaufmanns Carl Friedrich Münter und dessen Frau Wilhelmine (geb. Scheubler) in Berlin geboren. Ihre Jugend verbringt sie in Herford und in Koblenz und besucht eine Damenkunstschule in Düsseldorf. Münters Erziehung ist vom Pioniergeist und Freiheitswillen ihrer wohl-habenden deutsch-amerikanischen Eltern geprägt, die ihre Ausbildung zur Malerin unterstützten.

Nach dem Tod der Eltern reist sie in den Jahren 1898 bis 1900 durch Amerika und läßt sich 1901 in München nieder. Da sie als Frau nicht an der Akademie zugelassen wird, setzt sie ihr Studium an der Malschule des Künstlerinnen-Vereins fort und lernt 1902 an der von ihm geleiteten „Phalanx“-Schule den aus
Russland stammenden Maler Wassily Kandinsky kennen, mit dem sich Gabiele Münter im darauffolgenden Jahr verlobt, obgleich Kandinsky noch verheiratet ist.


Gemeinsam mit ihrem Verlobten unternimmt Münter 1904/05 zahlreiche Reisen, u. a. nach Tunesien und Holland und geht mit Kandinsky 1906/07 nach Paris, wo mehr als ein Viertel ihres grafischen Werkes entsteht, besonders Farbholz- und Linolschnitte.

1908 läßt sich das Künstlerpaar in München nieder, wo Münters
kleinformatige Freilichtstudien im Stil des späten Impressio-nismus entstehen.

1909 erwirbt die Malerin ein Landhaus in Murnau am Staffelsee und gehört zu den GründerInnen der „Neuen Münchener Künst-lervereinigung“, die sie zwei Jahre darauf verläßt. Zusammen mit Kandinsky, Marc und Kubin bildet sie sie die Kerngruppe des
„Blauen Reiter“, zu dessen wichtigsten KünstlerInnen sie zählt. Neben einem umfangreichen malerischen Oevre von strahlender Farbkraft und expressiver Formensprache gehört auch ein bedeutendes druckgraphisches Werk zu ihrem Schaffen, das sowohl Holz- und Linolschnitte, wie auch Radierungen und Lithographien umfasst.

1911/12 ist Gabriele Münter ist mit eigenen Werken an den beiden Ausstellungen und dem Almanach des „Blauen Reiter“ beteiligt. Sie sammelt lokale, meist religiöse Volkskunst, die sie zu Stilleben arrangiert und in mystifizierenden Bildern wiedergibt.


Nach Beginn des Ersten Weltkriegs flieht sie mit Kandinsky in die Schweiz und reist, nach ihrer Trennung von ihm, über München, Berlin und Kopenhagen nach Stockholm, wo sie 1915 Kandinsky zum letzten Mal trifft. 1917 übersiedelt sie ins dänische Kopenhagen und hält sich ab 1920 abwechselnd in Köln, München und Murnau auf. Ihr malerisches Schaffen wird infolge von Depressionen vorübergehend unterbrochen.

1925 zieht Gabriele Münter nach Berlin um, wo Bleistiftporträts entstehen. Ein Paris-Aufenthalt 1929/30 verleiht ihrem künst-lerischen Schaffen neue Impulse.

1931 läßt sie sich mit ihrem zweiten Lebensgefährten, dem Kunsthistoriker Johannes Eichner, endgültig im bayerischen Murnau am Staffelsee nieder, wo Blumenstilleben und abstrakte Studien in Öl entstehen.


1937 erhält Münter Ausstellungsverbot durch die Nationalso-zialisten, vor denen sie die in ihrem Besitz befindlichen Werke Kandinskys versteckt.

Die einstige Avantgardistin und Pionierin der neuen Kunst kann sich erst 1949 – als 72jährige – mit der Gedächtnisausstellung „Der Blaue Reiter in München“ wieder der Öffentlichkeit präsentieren. Ab 1950 wird eine Gesamtausstellung ihres Werkes in zahlreichen deutschen Museen gezeigt.

1957 übergibt Gabriele Münter die noch in ihrem Besitz befindlichen (und von ihr vor den Nazis geretten) Werke Kandinskys und anderer Mitglieder des „Blauen Reiter“ sowie eigene Bilder der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München.


Literatur:

Hoberg, Annegret & Friedel, Helmut (Hg.): Gabriele Münter 1877-1962. Retrospektive, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 29.7.-1.11.1992 und Schirn Kunsthalle Frankfurt 29.11.1992-10.2.1993. München. Prestel.
Kleine, Gisela: Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. Frankfurt/M. Suhrkamp TB 2807, 1998.
Hoberg, Annegret. (Hg.): Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau und Kochel 1902 – 1914: Briefe und Erinnerungen. München. Prestel 2000.


Links (deutsch):

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MuenterGabriele

http://www.fembio.org/frauen-biographie/gabriele-muenter.shtml

http://www.onlinekunst.de/februarzwei/19_02_muenter_2.html

http://www.schlossmuseum-murnau.de/Rundgang5.htm

http://www.baeng-2000.de/Unsere_Themen/Bildende_Kunst/Kunstler_H_-_R/Gabriele_Munter/gabriele_munter.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Gabriele_M%FCnter

http://www.traunsteiner-tagblatt.de/includes/mehr_chiemg.php?id=27

http://www.august-macke-haus.de/archiv/muenter/ausstellung.htm

http://kassiber.de/entartete-kunst/entartet.htm

http://www.kunstaspekte.de/index.php?k=252&action=webpages

http://www.lenbachhaus.de/2_inhalt/set_inha.htm


International:

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