Franciszek Tadeusz Myszkowski
Bildhauer und Zeichner
Geb. 25.9. 1912 in Zakopane/ Österreich-Ungarn
Gest. 21.6. 1980 in Jerusalem/ Israel
Er besuchte die Bildhauerschule in Zakopane und wurde 1933 an der Staatlichen Kunstschule in Krakau aufgenommen. Nach Beendigung seines Studiums kehrte er nach Zakopane zurück und erhielt gute Kunstkritiken für seine Arbeiten. Er liebte die Landschaft der Hohen Tatra sowie den Skisport. Seine künstlerische Begabung nutzte er, um Karikaturen von den nationalsozialistischen Deutschen zu zeichnen.
Am 6. Mai 1940 wurde Franciszek Tadeusz Myszkowski in Zakopane verhaftet und in das örtliche Palace-Gefängnis gebracht. Kurz darauf wurde er in das Gefängnis in Tarnów überstellt und am 14. Juni 1940 mit dem ersten Transport polnischer Häftlinge in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Er war einer der ersten Bildhauer im Lager und organisierte eine Gruppe von Häftlingen mit den selben Interessen. Unter seinen Mithäftlingen war er sehr beliebt und erhielt von ihnen Spitznamen wie Myszka (Mäuschen) und Nase.
Franciszek Tadeusz Myszkowski leitete das Kommando Schnitzerei. Zu seinen Hauptmotiven gehörten die Bewohner der Hohen Tatra, insbesondere die Menschen aus Zakopane. Darüber hinaus arbeitete er in dem Kommando Tischlerei und zeichnete Porträts und Karikaturen von Mithäftlingen und SS-Männern. Schließlich kam er zum Erkennungsdienst, wo das Einbinden von Fotoalben und das Katalogisieren zu seinen Aufgabenbereichen gehörten.
Im September 1944 wurde Franciszek Tadeusz Myszkowski erst in das Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg und anschließend nach Barth, einem Nebenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, überstellt. Am 1. Mai 1945 flüchtete er aus dem Evakuierungstransport.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1946 bis 1951, leitete Franciszek Tadeusz Myszkowski das Atelier für plastische Gestaltung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau in Oswiecim und bereitete die erste Ausstellung der Gedenkstätte vor. Überdies fertigte er einen Zyklus mit Porträts und Karikaturen von SS-Männern und ehemaligen Funktionshäftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz an. Im Jahre i960 wanderte Franciszek Tadeusz Myszkowski nach Israel aus.
Im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau in Oswiecim sind Werke versammelt, die während seiner Inhaftierung in Auschwitz sowie nach dem Krieg entstanden sind
Quelle:
Kunst in Auschwitz 1940-1945
Begleitbuch zu der Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus und dem Muzeum Tradycij Niepodleglosciowych w Lodzi
Sztuka w Auschwitz 1940-1945
Publikacja towarzyzsaca wystawie prezentowanej w Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, w Kulturgeschichtlichem Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus i w Muzeum Tradycji Niepodleglosciowych w Lodzi
Herausgegeben von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und vom Museumspädagogischen Dienst Berlin
Herausgeber: Jochen Boberg (MD Berlin) und Herman Simon (Centrum Judaicum)
Publikacja wysana przez Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum i Museumspädagogischen Dienst Berlin
Wydawca: Jochen Boberg (MD Berlin) i Herman Simon (Centrum Judaicum)
Gesamtherstellung/ Druk i oprawa: Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2005, ISBN 3-89946-051-0 (Broschur) ISBN 3-89946-052-9 (Festeinband)
Hier zitiert: S. 376-377
Die Kommentare sind deaktiviert.