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Nebel, Otto Wilhelm Ernst

H.A.M. 0

Otto Wilhelm Ernst Nebel
Zeichner, Maler, Dichter und Schauspieler


Geb. 25.12. 1892 in Berlin
Gest. 12.9. 1973 in Bern/ Schweiz


„Ob man Menschen tötet, indem man sie mit einem Beil erschlägt oder mit einer Verfügung, – das bleibt sich für die Opfer gleich.“

(Otto Nebel, Tagebuch 1940)


Bis 1914 nimmt Nebel Schauspielunterricht bei Rudolf Blümner und Friedrich Kayssler an der Lessing-Bühne Berlin, kann allerdings sein erstes Engagement am Theater in Hagen aufgrund des Kriegsdienstes nicht antreten. Eine von ihm während seines Fronturlaubs 1916 besuchte Ausstellung mit Bildern von Franz Marc in der Galerie Der Sturm beeindruckt ihn nachhaltig. In seiner 14monatigen Kriegsgefangenschaft entsteht in England die kriegsächtende Dichtung Zuginsfeld.


Wieder zurückgekehrt nach Berlinh, lebt und arbeitet Otto Nebel ab 1919 als Maler und Schriftsteller und kommt in Berührung mit dem Künstlerkreis um Herwarth Walden. Er gehört zum Mitarbeiterstamm der Kunstzeitschrift Der Sturm und gründet mit Hilla von Rebay und Rudolf Bauer die Künstlergruppe Der Krater.

1924 heiratet er Hildegard Heitmeyer, eine Assistentin am Weimarer Bauhaus. Von 1924 bis 25 hält er sich am Bauhaus in Weimar auf und knüpft in dieser Zeit Freundschaft mit Kandinsky, Klee, Gertrud Grunow und Georg Muche.


1933 flieht Nebel vor den Nationalsozialisten in die Schweiz, wo er sich zunächst in Muntelier, danach in Bern niederläßt. Durch Kandinskys Vermittlung wird er von 1936 bis 1951 durch die New Yorker Guggenheim-Foundation unterstützt. Während seines Italien-Aufenthaltes 1937/ 38 entsteht das malerisch-epische Reihenwerk Musartaya, das heute im Kunstmuseum Bern hängt.

Der Zweite Weltkrieg zwingt Otto Nebel zur Rückkehr in die Schweiz. Aber hier sind die Nazi-Opfer, -gegner und Emigranten nicht immer sehr willkommen:

„Der schweizerische Schriftstellerverband wehrte sich (…) gegen eine Arbeitserlaubnis für Otto Nebel. So schrieb dieser im Mai 1938 an das Städtische Arbeitsamt in Bern, Otto Nebel soll »unter allen Umständen die Bewilligung verweigert werden, hier in der Schweiz literarisch tätig zu sein. Am einfachsten wird dieses Ziel erreicht, wenn ihm der Aufenthalt in unserem Land verweigert wird.“

Quelle: volume_up.gifhttp://www.kultur-online.net/?q=node/11142&PHPSESSID=5cde64763597953a0ae46f71e1582cd0


Nach Kriegsende arbeitet er in den Jahren 1951 bis 1955 als Schauspieler an den Berner Kammerspielen, dem späteren Atelier-Theater und erhält in dieser Zeit (1952) auch das Berner Bürgerrecht. 1962 unternimmt Otto Nebel eine Schiffwreise nach Griechenland und in den Vorderen Orient, die bei ihm neue malerische Impulse weckt.

Das bildnerische Werk Otto Nebels umfasst über 2.000 Ölbilder, über 4.000 Zeichnungen, mehrere Hundert Linolschnitte, einzelne Klebebilder und Mosaiken. 1969 schenkt der Künstler und Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland rund 200 Werke dem Kunstmuseum Bern. Die dort ansässige Otto-Nebel-Stiftung übernimmt nach Otto Nebels Tod seinen gesamten bildnerischen Nachlaß, sein schriftliches Erbe wird im Schweizerischen Literaturarchiv in der Schweizerischen Landesbibliothek (Bern) aufbewahrt.


Literatur:

Rene Radrizzani (Hrsg.):
Otto Nebel. Das dichterische Werk
Zuginsfeld; Unfeig; Das Rad der Titanen
Verlag Edition Text und Kritik, München 1979
ISBN: 3921402646


Links (deutsch):

http://www.ottonebel.ch

http://www.g26.ch/art_nebel.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Nebel

http://www.engeler.de/nebel.html

http://www3.stzh.ch/strauhof/heimatlos/pressemappe_exil/zitate.pdf

http://opc.staatsbibliothek-berlin.de:8080/CHARSET=ISO-8859-1/DB=1/LNG=DU/SID=b5cf21b7-0/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1016&SRT=YOP&TRM=Nebel%2C+Otto

http://www.eart.de/eigen/displayartist.cfm?ArtistID=1023

http://www.antiquario.de/a_autoren/n/Nebel_Otto.html

http://ead.snl.admin.ch/html/nebel.html

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