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Netzband, Georg

H.A.M. 0

Georg Netzband
Maler


Geb. 30.7.1900 in Berlin
Gest. 7.4.1984 in Lindenberg/Allgäu


Georg Netzband1917-1918 nach mittlerer Reife Zivildienstverpflichtung, ab Juli 1918 Kriegsdienst mit Einsatz in Frankreich. 1918 zum Jahresende Eintritt in die Staatliche Kunstschule Berlin in die Klassen von Prof. Georg Tappert (Graphik), Bernhard Hasler (Malerei) und Georg Walter Rösner (Zeichnen). 1919 Aufnahme erster Arbeiten in die Große Berliner Kunstausstellung, Abt. »Novembergruppe«. 1919-1921 Studienwanderungen durch Deutschland bis nach Norditalien. 1921 Zeichenlehrerexamen mit Auszeichnung. 1922 Teilnahme an der Deutschen Kunstausstellung in Italien und der UdSSR. Aufnahme von Arbeiten in die Ausstellungen der Preußischen Akademie der Künste (bis 1936). 1921-1924 Ausarbeitung einer Reform des Zeichen- und Werkunterrichts. Als Lehrer erprobt er diese auf der Schulfarm Scharfenberg am Tegeler See bei Berlin und auf Berliner Stadtschulen. 1923 erste große Ausstellung der neuen Unterrichtsergebnisse. 1924 Einführung des in einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Hasler erstellten Reformplans für Kunsterziehung und Kunstlehrerausbildung. 1931 Stipendium der Stadt Berlin für Paris.


Ab 1933 mehrfach Verhöre wegen des Verdachts politischer Unzuverlässigkeit. 1936 Ausstellungsverbot für Akademie und Große Berliner Kunstausstellung wegen politischer Unzuverlässigkeit. 1937 letzte Einzelausstellung zur NS-Zeit bei Gurlitt, Verbot von Auslandreisen. Von da an vergräbt der Künstler eine Reihe seiner Arbeiten in Blechbehältern, besonders solche, die sich kritisch mit dem NS-Staat auseinandersetzen; dort überstehen sie den Krieg. 1940-1947 Wehrdienst mit Verwundung. Ab 1944 Einsatz an der Ostfront, im April 1945 Gefangennahme und russische Kriegsgefangenschaft. 1947/1948 Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nach Lindenberg/ Allgäu und Aufenthalt im Heimkehrerkrankenhaus in Biberach. Ab 1948 Reportertätigkeit und erste Nachkriegsausstellungen im Allgäu und in Südwürttemberg. 1950-1968 ansässig in Berlin als Kunstlehrer und Fachberater sowie Fachseminarleiter für Kunst und Werken. Regelmäßige Beteiligung an der Großen Berliner Kunstausstellung. 1960-1983 Auslandsausstellungen in Ascona, London, Lyon, Monte Carlo, New York, Nizza, Nottingham, Paris. Ab 1968 ansässig in Lindenberg/Allgäu. 1981 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes mit ausdrücklicher Würdigung seiner Haltung während der Naziherrschaft. .


Literatur:

Isabel Netzband (Hrsg.): Georg Netzband. Eine Werkauswahl 1980, Hamburg/Mainz/Wiesbaden 1980

Quelle:

Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 460


Links (deutsch):

http://www.solinger-tageblatt.de/seschat4/1/sro.php?redid=71428

http://www.verfemte-kunst.de/index.html

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