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Obhodjas, Safeta

H.A.M. 0

Safeta Obhodjas
Schriftstellerin


Geb. 1951 in Pale b. Sarajevo/ Jugoslawien


Safeta ObhodjasEine von vielen bosnischen Intellektuellen, die wegen der sogenannten „ethnischen Säuberung“ in ihrer Heimat – zwischen 1992 und 1995 – die Rettung im Exil suchen mußten.


Safeta Obhodjas wird in eine bosnisch-muslimische Familie hineingeboren. Bereits als Kind beginnt sie zu schreiben und gewinnt mit 13 Jahren einen bundesweit ausgeschriebenen Literaturpreis in Sarajevo. In der bosnischen Haupstadt studiert Safeta Obhodjas später auch Journalistik und arbeitet „zum Broterwerb“ in der Universitätsverwaltung.


Parallel dazu ist Safeta Obhodjas als freiberufliche Journalistin und Schriftstellerin tätig und lebt mit ihrer fünfköpfigen Familie in Pale bei Sarajevo. Zwischen 1980-92 werden von der Autorin mehrere Hörspiele in Sarajevo, Belgrad und Zagreb gesendet (u.a. Heißes Wasser, Der Zeuge und die preisgekrönte Kleine Insel) und mehrere Erzählungen sowie der Sammelband Die Frau und das Geheimnis veröffentlicht.


1987 wird die Erzählung Der australische Fink mit dem Republikpreis von Bosnien und Herzegowina gewürdigt. Infolge der Bürgerkriegswirren flieht Safeta Obhodjas 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland, wo die Buch- und Bühnenautorin seitdem im nordrhein-westfälischen Wuppertal lebt und arbeitet.


Über die Situation der Frauen in Bosnien während des Bürgerkrieges berichtet Safeta Obhodjas 1995 bei einer Lesung in der Wuppertaler Stadtbibliothek:

„Die Frauen sind große Opfer in diesem Krieg. Das ist unglaublich. Frauen organisieren viel. Was meinen Sie, wie eine Familie ohne eine Frau überleben kann? Zum Beispiel, Frauen tragen jeden Tag das Wasser, kaufen das Brot. Sie gehen zum Arbeitsplatz zwischen Heckenschützen. Sie kümmern sich um die Kinder, und sie müssen Frustrationen der Männer ertragen, die aus der Front nach Hause kommen…“


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© Ulrike Müller


Safeta Obhodjas Arbeitsgebiete sind: Roman, Erzählung, Essay, Theaterstück und Hörspiel. Lesungen auf Deutsch und Bosnisch. Mit ihrer Literatur unternimmt sie den Versuch, die Lage der Grenzgänger zwischen Kulturen und Religionen in Europa, besonders zwischen Christentum und dem Islam, literarisch zu erfassen. Drei Arbeitsstipendien halfen ihr, neue Bücher zu verfassen und sich als Schriftstellerin zu etablieren. Ihr Roman „Hana“ wurde von der Einkaufszentrale der deutschen Bibliotheken als „Jahrhundert-Nachlese“ besprochen und empfohlen.


Prosa auf Deutsch

„Legenden und Staub. Eine Morgenland-Abendland-Arabeske“ (gem. mit dem arabischen Dichter und Übersetzer Sargon Boulus). LIT Verlag: Münster 2001. „Scheherezade im Winterland“. Roman. Melina Verlag: Ratingen 1998. „Rache und Illusion – ein bosnisches Gastmahl“. Roman. Melina Verlag: Ratingen 1997. Kurze Prosa. „Gustav Adolf Kalendar“. Verlag des Gustav-Adolf-Werks: Leipzig 1997. „Das Geheimnis – die Frau“. Erzählband. Melina Verlag: Ratingen 1996. „Hana“. Roman. Melina Verlag: Ratingen 1995


Prosa auf Bosnisch

„Legende i prasina“ (Legenden und Staub). Orient-Okzident-Arabeska (gem. mit Sargon Boulus). Verlag Bosanska rijec (Das bosnische Wort): Wuppertal, Tuzla 2001. „Seherzade u zemlji dugih zima“ (Scheherzade im Winterland). Roman. Das bosnische Wort: Wuppertal 1999 Zena i tajna (Die Frau und das Geheimnis). Erzählungen. Verlag Veselin Maslesa: Sarajevo 1987. Funk: auf Bosnisch haben Hörspielredaktionen des Rundfunks Sarajevo, Belgrad, Zagreb. Podgorica, Skopje von 1980 bis 1992 folgende Hörspiele ausgestrahlt: „Das heiße Wasser“. „Der Zeuge“. „Hana“. „Die kleine Insel“ „Der kleine Flüge“. „Die Frau und das Geheimnis“. „Die Balkanpest“. Hörspiel. Radio Zagreb: Kroatien 1993. „Die Freundin“. Erzählung. Österreichischer Rundfunk, Redaktion Terra Incognita: Wien 2000.

Anthologien

„Dzammilin uzor“ (Dzammilas Vorbild). Erzählung. In: SABAH, die bosnische Exilzeitung: New York; USA 2000. „Immer mehr verliere ich den Mut, Deutsch zu sprechen“; „Dzammilas Vorbild“. Zwei Texte. In: Die Brücke. Forum für antirassistische Politik und Kultur, Heft Nr. 5 und 6. Brandes & Apsel Verlag: Frankfurt am Main 2000. „Scheherezade im Winterland“ (Auszug). In: Bei Anruf Poesie, Das Literaturtelefon der Stadt Münster. Ardey-Verlag: Münster 1999. „Der Preis“. Erzählung. In: Anthologie Lese-Zeichen. „Ein Buch hat viele Seiten“. Gesellschaft für Literatur in NRW und Bertelsmann Club: Gütersloh 1998.


Beiträge und Rezensionen:

Eva Weissweiler: Porträt. WDR, Sendung Lokalzeit, Wuppertal, Juli 2001.
Dagmar Härter: Safeta Obhodjas, Hana, Jahrhundertnachlese, Zeitschrift der Einkaufszentrale der deutschen Bibliotheken, Januar 2000.
Uli Rothfuss: Nagold-Altensteiger Woche, Buchtip der Woche, Safeta Obhodjas: Scheherezade im Winterland, Juni 1998.
Halgard Kuhn: Safeta Obhodjas: Das Geheimnis die Frau, Evangelischer Buch-Berater, Nr. 3, 1996.
Hiltrud Häntzschel: Aus einem Land ohne Zukunft, Süddeutsche Zeitung, Dezember 1997
Cornelia Gürtler: Porträt von Safeta Obhodjas. WDR, Sendung Babylon, 1995.


Links (deutsch):

http://www.safetaobhodjas.de

http://www.buch.info/autoren/safeta-obhodjas

http://www.areion.de/bosnienb.html

http://home.t-online.de/home/totok/halbja~1.htm

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