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Papas, Irene

H.A.M. 0

Irene Papas (eigtl. Lelekou)
Theater- und Filmschauspielerin

Geb. 3.9. 1926 in Chiliomodion/ Griechenland


Die Tocher eines Lehrerehepaares verlebt ihre Kindheit und Jugend in einem Dorf nahe bei Korinth. Ihre Mutter Eleni ist es vor allem, die die Phantasie des Kindes durch das Erzählen von Märchen fördert, und der Vater, seines Zeichens Lehrer für klassisches Theater, formt Irenes Sinn für Ästhetik. Bereits das kleine Mädchen bastelt aus Stöcken und Lumpen Puppen für erste eigene kleine Inszenierungen.


Ab ihrem 15. Lebensjahr erhält Irene Papas eine klassische Ausbildung an der Hochschule für Darstellende Künste in Athen,  beginnt ihre Karriere zunächst als Sängerin und Tänzerin in Varieté-Shows und spielt anschließend am Griechischen Volkstheater. Mit ihrer Verkörperung von Frauenrollen der antiken Tragödie  avanciert Irene Papas in den nächsten Jahren quasi zur Gallionsfigur des griechischen Theaters.


Sehr bald wird jedoch auch der internationale Film auf die Griechin mit den markanten Gesichtszügen aufmerksam und (die übrigens von Hollywood-Regisseur Elia Kazan entdeckte)  Papas spielt in zahlreichen Filmen, die später zu Klassikern werden, darunter Die Kanonen von Navarone (1961), Alexis Sorbas (mit Anthony Quinn, 1964) und  Z  (an der Seite von Yves Montand und Jean-Louis Trintignant, 1969).


Der mit mehreren Oscars preisgekrönte Polit-Thriller nach einer Romanvorlage von Vassilis Vassilikos wird von Constantin Costa-Gavras und Jorge Semprún fürs Kino adaptiert. Z – im Algriechischen das Synonym für Er lebt –  wird zum filmischen Symbol des Widerstands gegen Unterdrückung und Faschismus in Griechenland:  im Mai 1963 fällt der linkssozialistische griechische Abgeordnete Gregorios Lambrakis einem Mordanschlag zum Opfer – vier Jahre später putscht sich am 21. April 1967 eine Gruppe konservativer Offiziere um die Obristen Stilianos Pattakos und Jeorjios Papadopulos an die Macht und errichtet für die folgenden sieben Jahre ein nationalistisch-autoritäres Militärregime. 


Viele Intellektuelle, darunter der Komponist der Filmmusik von Z, Mikis Thedorakis, gehen daraufhin ins Exil. Auch Irene Papas verläßt ihre griechische Heimat und lebt in den 60er und 70er Jahren überwiegend in Paris, steht aber auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern sowie in den USA auf der Bühne: So 1967 am Off-Broadway in Iphigenie in Aulis,  1966 am Broadway an der Seite von Jon Voight in Frank D. Gilroys Drama That Summer-That Fall, am Circle in the Square, 1975 in Medea und  1980 in The Bacchae.


Die mit der amerikanische Filmschauspielerin Katherine Hepburn befreundete Irene Papas (beide stehen u.a. mit Vanessa Regrave 1971 in Euripides‘ Die Trojanerinnen unter der Regie von Michael Cacoyannis vor der Kamera) arbeitet auch im Alter noch für Bühne und Film. Die große Dame des griechischen Theaters (die sich daneben auch der traditionellen sowie der griechisch-orthodoxen Kirchenmusik verbunden fühlt und zahlreiche Platten aufnimmt) lebt nach Ende der Militärdiktatur sowohl in ihrer Geburtsheimat – wo sie u.a. ein eigenes Theater unterhält – als auch in Spanien, Portugal und Italien. Die mit zahlreichen nationalen wie internationalen Preisen ausgezeichnete Schauspielerin unterrichtet an den Universitäten von Sagunto und Tor Vergata und bringt mit ihren Studenten griechische Tragödien in Originalsprache zur Aufführung. 


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Irene_Papas

http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=irene_papas


Links (deutsch):

http://www.imdb.com/name/nm0660327/

http://www.dieterwunderlich.de/Cacoyannis_Sorbas.htm


International:

http://en.wikipedia.org/wiki/Irene_Papas

http://www.thegoldenyears.org/papas.html

http://www.vangelismovements.com/odes.htm

http://www.engelen.demon.nl/odes.htm

http://web.uniroma2.it/modules.php?name=Content&navpath=GST&section_parent=1948

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