Hertha Pauli
Schauspielerin und Autorin
Geb. 4.9. 1909 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 9.2. 1973 in New York/ USA
Sie entstammt einer bürgerlichen Wiener Familie. Der Vater ist Arzt, der Grossvater Dramatiker, die Grossmutter Opernsängerin, die Mutter Frauenrechtlerin, Pazifistin und Journalistin. Die junge Hertha, Schwester des späteren Physiknobel-Preisträgers Wolfgang Pauli, nimmt nach dem Gymnasium zuerst Schauspielunterricht bei Hedwig Bleibtreu und besucht anschließend die Schauspielschule in Wien. 1926 hat sie ihr erstes Engagement am Theater in Breslau und wird dann von Max Reinhardt nach Berlin geholt. Neben der Schauspielerei schreibt sie Hörspiele, Kurzgeschichten, Feuilletons und Gedichte, von denen auch einiges in Berliner Zeitungen erscheint. In der Berliner Aufführung der Geschichten aus dem Wiener Wald ihres Freundes Ödön von Horváth übernimmt sie eine kleine Rolle. 1933 kehrt Herta Pauli nach Wien zurück. 1936 erscheint ihr erster Roman Toni.
Ihr Aufenthalt in Österreich endet mit Hitlers Einmarsch am 12. März 1938. Bereits einen Tag zuvor verläßt Hertha Pauli per Zug den Wiener Westbahnhof und flüchtet über die Schweiz nach Paris, ebenso wie ihre Freunde Walter Mehring und Karl Frucht. In ihrem letzten Buch Der Riß der Zeit ging durch mein Herz verarbeitet sie drei Jahrzehnte später die letzten Tage vor dem Anschluß und die darauffolgende Zeit.
Im Pariser Exil kommt sie mit dem Kreis um Joseph Roth in Berührung, dessen Freundin Manga Bell Hertha Pauli zum Widerstand bringt. Es entstehen antifaschistische Texte, die im Auftrag des Kommunisten Karl Retzlaw (eigentlich Karl Gröhl) nach Deutschland geschmuggelt werden. 1940 flieht Hertha Pauli in die Vereinigten Staaten, wo sie sich zuerst als Schriftstellerin in New York, und ab 1941 in Hollywood niederläßt.
Quelle:
Literatur:
Sabine Brantl: Hertha Pauli oder „Wir sind im Ozean zu Hause“ : eine biographische Skizze. Diplomarbeit, München, 1998
International:
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