Cristina Peri Rossi
Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin
Geb. 12.11. 1941 in Montevideo/ Uruguay
„Die Stadt warst nicht du
Noch war sie deine Verwirrung der Sprachen
oder der Geschlechter
Sie war nicht der Kirschbaum der blühte – weiß –
hinter der Mauer
wie eine östliche Botschaft
Sie war nicht dein Haus
der zahlreichen Geliebten
und schwachen Schlösser
Die Stadt war diese Unsicherheit
die ewige Frage – wer bin ich –
anders ausgedrückt: wer bist du.“
(Cristina Peri Rossi)
Cristina Peri Rossi studiert Musik, Biologie und Vergleichende Literaturwissenschaft. 1963 veröffentlicht sie mit dem Roman Viviendo ihr erstes Buch. Wie zahlreiche andere Intellektuelle verläßt Peri Rossi nach der Machtergreifung der Militärs in Uruguay das Land und geht ins spanische Exil, wo sie seit 1972 in Barcelona lebt und arbeitet. Zu ihren bekanntesten, ins Deutsche übertragenen Büchern zählt die 2004 erschienene Kulturgeschichte des Rauches Die Zigarette. Leben mit einer verführerischen Geliebten:
„Christina Peri Rossi war zehn Jahre alt, als sie beschloß, Raucherin zu werden. Es war 1951, sie war mit ihrer Mutter in Montevideo unterwegs und in einem Café sah sie eine Frau, die allein am Tisch saß und rauchte. Das war ungehörig. 1951 saß keine anständige Frau allein im Café, geschweige denn, daß sie Hosen trug und rauchte.
Das zehnjährige Mädchen sagte sich: Ich werde diese Frau sein, die allein an einem Tisch sitzt und raucht. Dieses Mädchen kannte damals noch nicht den uruguayischen Schriftsteller Juan Carlos Onetti, der 1939 in seinem Roman „Der Schacht“ geschrieben hatte: „Ich bin ein einsamer Mann, der an einem beliebigen Ort der Stadt raucht.“ Trotzdem wusste sie: ich will Schriftstellerin werden.
Und schon haben sich Rauchen und Literatur gekreuzt. Christina Peri Rossi lässt – nicht im blauen Dunst, sondern in schönsten klaren Bildern – Literatur- und Kulturgeschichte des Rauchs und der Raucher Revue passieren. Der Schriftsteller, der berühmt wurde für die vielen letzten Zigaretten, die sein Zeno Cosini raucht, ist natürlich in dieser Runde der leidenschaftlich Rauchenden genauso vertreten wie Oscar Wilde, der Fatimas mit Goldfilter inhalierte, Humphry Bogart, Lauren Bacall, Rita Hayworth, Marlene Dietrich oder Clint Eastwood.“
Quelle: Hanne Kulessa, Vom herzzerreißenden Abschied. Cristina Peri Rossi: Die Zigarette. Leben mit einer verführerischen Geliebten, in:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=8912&key=standard_document_3546296
Literatur:
Cristina Peri Rossi:
Otra vez eros /
Noch einmal Eros
Poemas – Gedichte
teamart Verlag, Zürich 2004
ISBN 3-908126-20-7
dies.:
Die Zigarette. Leben mit einer verführerischen Geliebten
Berenberg Verlag, 2004; ISBN: 393783401X
dies.:
Iks (Roman)
aus dem Spanischen von Bettina Kobold
und Margrit Klingler-Clavijo
Eco-Verlag, Zürich 1988
ISBN 3-85647-092-1
Links (deutsch):
http://www.br-online.de/kultur/literatur/lesezeichen/20041205/20041205_4.html
http://www.perlentaucher.de/buch/18520.html
http://www.teamart.ch/cristinaperirossi.shtml
http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/otravez-r.htm
http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1518,320361,00.html
International:
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