Konrad Reisner
Jurist und Sozialarbeiter
Geb. 1907 in Breslau
Gest. 19.11. 2003 in Portland (Oregon)/ USA
Vor dem Hintergrund des Völkermordens im Ersten Weltkrieg schließt sich bereits der junge Jurastudent in seiner Geburtsstadt Breslau (dem heutigen Wroclaw, das seit 1945 zu Polen gehört) der Friedensbewegung an, wird Mitglied in der Deutschen Liga für Menschenrechte und engagiert sich auch und vor allem für die deutsch-polnische Verständigung.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten zwingt den Kriegsgegner Reisner in den 30er Jahren zur Flucht aus Deutschland in die Heimat seiner Mutter, nach Frankreich. In Paris setzt Reisner seine Friedensaktivitäten fort und gehört auch hier sehr bald zur Führungsriege der Deutschen Liga für Menschenrechte im Exil. Gemeinsam mit Hellmut von Gerlach, Hilde Walter und Milly Zirker beteiligt er sich im Freundeskreis Carl von Ossietzky an der Kampgane zur Rettung des schwerkranken Pazifisten, Weltbühne-Herausgebers (und späteren Friedensnobelpreis-Trägers) aus dem nationalsozialistischen Konzentrationslager Papenburg-Esterwegen.
Da er in seiner Exilheimat nicht als Jurist arbeiten darf, läßt sich Konrad Reisner in den USA zum Sozialarbeiter ausbilden, widmet sich aber neben seiner beruflichen Tätigkeit auch weiterhin engagiert der Friedens- und Menschenrechtsarbeit.
Der von ihm gehegte Herzenswunsch einer letzten Reise nach Deutschland wird sich allerdings zu Lebzeiten nicht mehr erfüllen.
Quelle:
Karl Holl, In momoriam Konrad Reisner, in: Neuer Nachrichtenbrief der Gesellschaft für Exilforschung, Nr. 24, Dezember 2004, 0946-1957, S. 11/ 12
http://www.exilforschung.de/NNB/NNB24.pdf
Links (deutsch):
http://www.exilforschung.de/NNB/NNB24.pdf
http://www.bis.uni-oldenburg.de/bisverlag/unireden/ur20/kap2.pdf
http://www.bis.uni-oldenburg.de/bisverlag/kracar91/kap17.pdf
http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/LitWiss/MedienWiss/Forsch/Telaviv/Israel.html
http://www1.uni-hamburg.de/exillit/Berendsohn/exilOgraph/exilOgraph12.pdf
Die Kommentare sind deaktiviert.