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Adelkhah, Fariba

H.A.M. 0

Fariba Adelkhah
Anthropologin


Geb. 1959 in Teheran/ Iran


„Anders als im Christentum ist unter schiitischen Geistlichen ein freizügiger Umgang mit sexuellen Themen durchaus üblich, anzügliche Sprüche sind keine Seltenheit. Auf der einen Seite ist das islamische Recht sehr präzise in sexuellen Dingen, zum Beispiel was die Reinigung betrifft. Auf der anderen Seite scheuen sich die Geistlichen nicht, am Ende religiöser Veranstaltungen schlüpfrige Witze zu machen, zum einen, weil sie selbst solchen Freuden nicht abgeneigt sind, zum anderen, weil sie auf diese Weise zur Sozialisierung und sexuellen Initiierung der jungen Gläubigen beitragen. Zur Religiosität gehört durchaus auch der Lebensgenuss, den das stereotype Bild der schwarz verschleierten Republik gern verbirgt, über den in den theologischen Schulen aber offen debattiert wird.“

(Fariba Adelkhah*)


Die Anthropologin emigriert 1977 und geht nach Frankreich ins Exil. Fariba Adelkhah arbeitet in Paris als Projektleiterin am Centre d’Études et de Recherches Internationales de Science-po (Ceri/ Sciences-po). Forschungsschwerpunkt der iranischen Wissenschaftlerin ist seit nunmehr zwei Jahrzehnten die iranische Gesellschaft und die iranische Emigration. In ihrem Beitrag „Partir sans quitter, quitter sans partir“ untersucht die Anthropologin sowohl die mentalen wie auch sozialen Folgen der Emigration für die Exilanten und die Rolle, die ihre Abwesenheit im öffentlichen Bewußtsein der iranischen Gesellschaft spielen. Ihre Abhandlung Etre moderne en Iran erscheint 1998 in Paris.

*) Das Zitat wurde entnommen aus:

„Sex im Iran“, in: LE MONDE diplomatique, Deutsche Ausgabe, 5/11. Jhg. Mai 2005, S. 11

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