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Ruest, Anselm

H.A.M. 0

Anselm Ruest (eigtl. Ernst Samuel)
Autor, Philosoph und Literaturhistoriker


Geb. 24. 8. 1878 in Kulm b. Danzig
Gest.18. 11. 1943 in Carpentras/ Frankreich


Vom Exil aus, in das er früh- und rechtzeitig geflüchtet war, bekämpfte er die Nazidiktatur in Deutschland. Doch der Einmarsch der deutschen Wehrmacht setzte seinem Wirken und indirekt später auch seinem Leben ein Ende.
Sein Biograph Hartmut Geerken bezeichnet Ruest als einen „Individualanarchisten stirnerscher Prägung“. 1911 gründete dieser Intellektuelle zusammen mit Franz Pfemfert und Kurt Hiller die epochemachende Zeitschrift Die Aktion. 1912/13 wird Ruest zusammen mit Heinrich Lautensack und Alfred Richard Meyer Herausgeber der „Bücherei Maiandros“. 1919 gründet er die dem Dadaismus nahestehende Zeitschrift „Der Einzige“, die er im ersten Jahr ihres Erscheinens zusammen mit Salomo Friedlaender/Mynona herausgab.


Als Philosoph und Literaturhistoriker war Ruest Verfasser von Monographien von Shakespeare und Napoleon I. sowie Herausgeber der Werke von Julius Bahnsen und anderen. 1933 gelang ihm die Flucht nach Frankreich. Ein Jahr später rief er zusammen mit dem Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, Kunst und Literatur im Ausland, Sitz Paris ins Leben und wurde deren Generalsekretär. 1939/40 folgte eine Odeyssee durch mehrere Internierungslager. Ruest starb nach langer schwerer Krankheit 1943 in Carpentras/Vaucluse. Das von Hartmut Geerken bearbeitete Werk war jahrzehntelang unveröffentlicht und ist die erste Buchpublikation von Anselm Ruest seit 1935.

Literatur:

Anselm Ruest: Zum wirklichen Individuum. Prolegomena zum Pesonalismus. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Hartmut Geerken. Aisthesis Archiv 5, Aisthesis-Verlag Bielefeld 2004, ISBN 3-89528-374-6.

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