Geb. 6.9. 1869 in Budapest/ Österreich-Ungarn
Sein Vater war ein ungarischer Ingenieur aus einer Familie mit Rabbiner-Tradition. Kurz nach Felix‘ Geburt übersiedelte man nach Wien. Aufgrund hoher Schulden seines Vaters mußte Felix das Gymnasium abbrechen und – um für die Familie sorgen zu können – eine Arbeit bei einer Versicherung annehmen.
Neben Kurzgeschichten, die unter dem dem Namen Felix Salten entstanden, schrieb er für mehrere Zeitungen, darunter die deutschsprachige ungarische Zeitung Pester Lloyd, und machte so den Journalismus zu seinem Hauptarbeitsgebiet.
Gleichzeitig verfaßte Salten Prosa, Theaterstücke und Operettenlibretti (unter dem Pseudonym Ferdinand Stollberg arbeitete er für Johann Strauß Sohn und Oscar Strauß). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählte Felix Salten zu den grossen Theaterkritikern Wiens. Er schrieb zu fast allen Themenbereichen, von der bildenden Kunst über Politik bis zu Theateraufführungen. Als Feuilletonchef der Wiener Allgemeinen Zeitung war er ab 1896 der Nachfolger von Theodor Herzl, pflegte Freundschaften zu Eduard Schnitzler und Hugo v. Hofmannsthal, lernte in den 20er Jahren u.a. auch Sigmund Freud kennen, der sich zu einer Behandlung im Döblinger Cottage-Sanatorium aufhielt und hatte eine äußerst problematische Beziehung zum großen Karl Kraus.
Felix Salten gehörte zum Kreis Jung-Wien und war zwischen 1917 und 1933 Präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs. International bekannt wurde Salten vor allem durch die Verfilmungen seiner Bücher Bambi, ein Leben im Walde, Perri und Der Hund von Florenz durch Walt Disney. Salten war aber auch – nur wusste man es lange nicht, weil er anonym blieb – der Autor von Josephine Mutzenbacher, jenem 1906 erschienenen und, gelinde gesagt, sehr freizügigen Roman einer Wiener Dirne. Das Buch (als dessen Autoren man zuerst Arthur Schnitzler vermutete) wurde wegen Pornographie verboten.
Von den Nazis vertrieben floh Salten 1939 in die Schweiz. Als heimatverbundenem Menschen setzte ihm die Entfernung zu seiner Heimatstadt Wien sehr zu. Seine letzten Lebensjahre wohnte er in Hottingen/ Zürich. Verarmt starb er mit 76 Jahren kurz nach Kriegsende. An Felix Salten erinnert heute nur noch der Bambi-Brunnen an der Tramstation Langmauerstrasse im Kreis 6 und sein Grab auf dem Israelitischen Friedhof Unterer Friesenberg.
Literatur:
Ernst Seibert: Felix Salten –
der unbekannte Bekannte
Praesens Verlag Wien, Juni 2006
ISBN: 3706903687
Weitere Werke:
Romane:
– Herr Wenzel auf Rehberg und sein Knecht Kaspar Dinckel (1907)
– Olga Frohgemuth (1910)
– Martin Overbeck (1927)
Tierromane:
– 15 Hasen (1929)
– Florian. Das Pferd des Kaisers (1933)
– Bambis Kinder (1940)
– Djibi, das Kätzchen (1945)
Essays:
– Wurstelprater (1911)
– Das Burgtheater (1922)
Zusammengestellt von:
Links (deutsch):
http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Salten
http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118840819
http://tages-anzeiger.ch/dyn/news/kultur/497377.html
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.s/s028833.htm
http://www.aeiou.at/aeiou.film.f/f094a
http://ldn-knigi.lib.ru/JUDAICA/Salt_NMen.htm
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=308&ausgabe=199907
http://www.literaturhaus.at/buch/fachbuch/rez/Salten_Felix/
http://science.orf.at/science/gastgeber/141819
http://www.wien-vienna.at/kultiges.php?ID=1377
http://www.orf.at/060425-98830/98832txt_story.html
International:
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