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Schaefler, Fritz

H.A.M. 0

Fritz Schaefler
Maler


Geb. Silvesternacht 1888/89 in Eschau (Spessart)
Gest. 24. April 1954 in Köln


Fritz SchaeflerVerbringt seine Jugend in Eggenfelden/ Niederbayern. 1899-1905 Gymnasium in Landshut. 1905-1909 Studium in München an der Städtischen Gewerbeschule, der Polytechnischen Hochschule und der Kunstakademie. 1909/1910 einjährige Militärausbildung. 1910 Fortsetzung des Studiums an der Kunstakademie und Privatunterricht. Eigenes Atelier in München. Zeichnungen und naturalistische Gemälde, erste Ausstellungen und Aufträge. Plan, mit anderen Malerkollegen eine Privatschule am Simmsee zu eröffnen. 1914 Einberufung zur Westfront, Zeichnungen aus dem Soldatenleben und aus dem Alltagsleben belgischer und französischer Zivilisten entstehen. 1916 schwere Kopfverletzung. Dank der neuartigen medizinischen Behandlung ohne Verwendung von Metallplatten zum Abdek-ken des Schädels entgeht Schaefler dem Schicksal schizophren zu werden. Seine Angst vor dem Krüppeldasein verarbeitet Schaefler in den nächsten Jahren in seinen Radierungen. 1918 rege druckgraphische Tätigkeit mit Holzschnitten, Radierungen. 1918/1919 Mitglied im Aktionsausschuß revolutionärer Künstler. 1919 Schriftleiter für bildende Kunst der Zeitschrift Der Weg. Bühnenbilder für das Arbeitertheater Neue Bühne und des Nationaltheaters. Im Voralpenland Einfluß des Blauen Reiters. 1927 Umzug nach Köln. Kontakt zu den Kölner Progressiven. 1928 Farbgestaltungen der Uniklinik in Kiel und eines Krankenhauses in Frankfurt/M. 1929 Altarwerk und Kirchenfenster der neugotischen Kirche St. Klara, 1945 zerstört. Auftrag zur Ausgestaltung des Musterkrankenhauses der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden 1930. 1930-1939 Ausgestaltung von zahlreichen Sakralbauten in Köln und Umgebung, sowie zahlreiche Privataufträge.


1937 werden seine expressionistischen Werke aus den Museen entfernt und teilweise in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt, der Rest wahrscheinlich vernichtet. 1944/1945 Flucht vor den Bombardierungen der Alliierten nach Remerscheid/Bergisches Land. 1950-1954 ungegenständliche Farbversuche (die Bezeichnung abstrakt läßt er nicht gelten). Im Zuge der Beseitigung von Kriegsschäden an Kirchen, bzw. auch für Kirchenneubauten erhält Schaefler einige Aufträge an Kirchenfenstern und Farbgestaltung.


Literatur:

Renate Puvogel: Fritz Schaefler (1888-1954). Ein unbekannter Expressionist, Ausst. Kat. Aachen 1983
Justin Hoffmann: Der Expressionist Fritz Schaefler, Ausst.-Kat. Stenden 1989
Fritz Schaefler 1888-1954. Im Spannungsfeld des Expressionismus, Malerei und Graphik, bearb. von Vera Thiel, Ausst.-Kat. Deutsches Klingenmuseum Solingen 1996/97


Quelle:

Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 470


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