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Schami, Rafik

H.A.M. 0

Rafik Schami (Suheil Fadél)
Schriftsteller


Geb. 1946 in Damaskus/ Syrien


Rafik Schami„Eine Frau liebte einen Mann der eine große Warze auf der Nase hatte. Sie hielt ihn für den schönsten Mann auf Erden. Jahre später fiel ihr aber eines Morgens die Warze auf. „Seit wann hast du diese hässliche Warze auf der Nase?“, fragte sie. „Seitdem du mich nicht mehr liebst“, antwortete der Mann traurig.“

(Rafik Schami: Die dunkle Seite der Liebe)


„Der Erzähler ist ein Zauberer. Ich bin ein Zauberer, das weiß ich. Wenn ich auf der Bühne stehe, kann ich siebenhundert skeptische Leute in Kinder verwandeln. Ihre Augen werden groß, sie lächeln, ihre Haltung ist gelassen und voller Zuneigung. Turban, Pumphose und Schnabelschuhe brauche ich nicht dazu. Es reicht die Schönheit des Wortes. Die Ideen und Geschichten sind in mir gepresst wie eine Feder. Wenn ich erzähle, entspannt sich die Feder. Danach bin ich erschöpft, aber ich fühle mich leicht und weich und sehr glücklich.“

(Rafik Schami in einem Interviwe mit dem Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt, 1999)


Kaum jemand hat in Deutschland dem Erzählen wieder zu solcher Popularität verholfen wie der Syrer Rafik Schami, der mittlerweile zu den erfolgreichsten Schriftstellern deutscher Sprache zählt.

Der Bäcker-Sohn einer christlich-aramäischen Familie gründet 1965 die Wandzeitung Al-Muntalek im alten Stadtviertel von Damaskus und geht 1971 aufgrund politischer Repressalien ins Exil in die Bundesrepublik. Neben seinem Chemiestudium arbeitet Schami in Fabriken, als Aushilfskraft in Kaufhäusern, Restaurants und auf Baustellen und veröffentlicht in Zeitschriften und Anthologien in arabischer und deutscher Sprache. Er promoviert 1979. Von 1980 bis 1983 ist er Mitherausgeber und Autor der Reihe Südwind – Gastarbeiterdeutsch und lebt seit 1982 als freier Schriftsteller in Südddeutschland.


Seit 2002 ist Schami – mittlerweile einer der erfolgreichsten Autoren Deutschlands und einer der bedeutendsten arabischen Schriftsteller Europas – Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Sein Werk ist in 24 Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, dem Hermann-Hesse-Preis, dem Prix de Lecture sowie dem Hans-Erich-Nossack-Preis ausgezeichnet worden. Für sein Buch Eine Hand voller Sterne erhält Rafik Schami den Zürcher Kinderbuchpreis La vache qui lit.


Literatur:

Rafik Schami: Das letzte Wort der Wanderratte
(Neuer Malik, Kiel 1984)
ders.: Der Fliegenmelker (Arabisches Buch, Berlin 1985)
ders.: Der erste Ritt durchs Nadelöhr (Neuer Malik, Kiel) 1985)
ders.: Bobo und Susu (Jungbrunnen, Wien 1986)
ders.: Eine Hand voller Sterne (Beltz & Gelberg, Weinheim 1987)
ders.: Malula (Neuer Malik, Kiel 1987)
ders.: Die Sehnsucht fährt schwarz (dtv München 1988)
ders.: Erzähler der Nacht (Beltz & Gelberg, Weinheim 1989)
ders.: Der Wunderkasten (Beltz & Gelberg, Weinheim 1990)
ders.: Vom Zauber der Zunge (Im Waldgut, Schweiz 1991)
ders.: Der fliegende Baum (Neuer Malik, Kiel 1991)
ders.: Der ehrliche Lügner (Beltz & Gelberg, Weinheim 1992)
ders.: Das ist kein Papagei (Carl Hanser Verlag, München 1994)
ders.: Der brennende Eisberg (Verlag im Waldgut, Schweiz 1994)
ders.: Der Schnabelsteher (Nord-Süd-Verlag, Hamburg 1995)
ders.: Reise zwischen Nacht und Morgen (Carl Hanser-Verlag, München 1995)
ders.: Fatima und der Traumdieb (Nord-Süd-Verlag, Hamburg 1996)
ders.: Gesammelte Olivenkerne (Carl Hanser Verlag, München 1997)
ders.: Milad (Carl Hanser Verlag, München 1997)
ders.: Albin und Lila (Nord-Süd-Verlag, Hamburg 1999)
ders.: Der geheime Bericht über Goethe (Carl Hanser-Verlag München 1999, zus. mit Uwe-Michael Gutzschhahn)
ders.: Sieben Doppelgänger (Carl Hanser Verlag, München 1999)
ders.: Die Sehnsucht der Schwalbe (Carl Hanser-VerlagMünchen 2000)
ders.: Zeiten des Erzählens (Herder, 2000)
ders.: Die Sehnsucht der Schwalbe, (Hanser, 2000)
ders.: Milad – Von einem der auszog, um einund-zwanzig Tage satt zu werden (dtv, 2000)
ders.: Gesammelte Olivenkerne (Hanser, 2002)
ders.: Mit fremden Augen (Palmyra, Heidelberg 2002)
ders.: Die Farbe der Worte (ars vivendi, Cadolzburg 2002, zus. mit Root Leeb)
ders.: Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm (HanserMünchen 2003)
ders.: Die dunkle Seite der Liebe (Hanser, München 2004)


Links (deutsch):

http://www.rafik-schami.de

http://www.lyrikwelt.de/autoren/schami.htm

http://www.perlentaucher.de/autoren/4248.html

http://www.sonntagsblatt.de/artikel/1999/30/30-s4.htm

http://www.sonntagsblatt.de/1996/6/6-18.htm

http://www.swr.de/swr2/sendungen/zeitgenossen/archiv/2005/01/30/index.html

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/300449

http://www.zeit.de/2004/42/L-Schami

http://www.fr-aktuell.de/uebersicht/alle_dossiers/kultur/literatur_rundschau/literatur_rundschau_oktober_2004/?sid=bf30f332417e3c67c63a9dc9dbbcf651&cnt=516015

http://www.radiobremen.de/magazin/kultur/literatur/schamir

http://www.bpb.de/veranstaltungen/ODPLEY,0,0,Dem_Morgen_begegnen_hei%DFt_Hoffnung_haben.html

http://www.beltz.de/catalog/autor.asp?AutorID=647

http://www.tour-literatur.de/Links/links_autoren/schami_rafik_links.htm

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/9/9081/1.html

http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-556/_nr-20/_p-1/i.html


International:

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